Turban & Krankenkasse
Einst von einer Flasche am Kopf getroffen, jetzt seit 40 Jahren im gleichen Job – aber dem Fußball ist Weinhofer weiter verbunden
Der Tod des Vaters vor 16 Jahren sei ein tiefer Einschnitt in seinem Leben gewesen. „Lebe und genieße“. Diesem Motto hat sich Rudi Weinhofer, 58, seit damals verschrieben. Härtete ihn auch in der Corona-Krise ab. „Ich hab in Wien-Oberlaa einen Garten, konnte walken gehen!“Familie und Freunde sind ihm besonders wichtig. Und jetzt schließt sich dank der Enkel der Kreis zum Fußball – einer spielt bei Mannswörth im Nachwuchs, das andere fing gerade bei der Admira an.
Bei den Spielen seines Herzenklubs („Ich hab für Rapid gelebt“) zeigt er sich immer wieder im Legenden-Klub. „Das ist halt eine andere Generation. Unsere Erfolge werden sie nicht feiern!“Acht Titel (4x Meister, 4x Cupsieger) hamsterte er mit Grün-Weiß, garniert mit dem EuropacupFinale 1985. An dem Weinhofer als unvergessener „Turban-Rudi“Anteil hatte. Weil er am 7. November 1984 von einer WhiskeyFlasche am Kopf getroffen worden sein soll („Ich kann mich daran nicht mehr erinnern“), wurde das Skandal-Spiel gegen Celtic Glasgow, das mit einer 0:3-Niederlage endete, wiederholt – dem folgte das legendäre 1:0 in Manchester mit dem Goldtor von Peter Pacult. „Man wird ewig über diese Mannschaft reden!“
Elf Jahre hielt Weinhofer, der seit 40 Jahren im Dienst der Krankenkassa steht, die Knochen für Rapid hin. Ein Triumph gegen Rapid hat einen speziellen Stellenwert – der Sensations-Coup 1991 im Cup-Finale mit Stockerau . . .