Kronen Zeitung

Turban & Krankenkas­se

Einst von einer Flasche am Kopf getroffen, jetzt seit 40 Jahren im gleichen Job – aber dem Fußball ist Weinhofer weiter verbunden

- Christian Pollak

Der Tod des Vaters vor 16 Jahren sei ein tiefer Einschnitt in seinem Leben gewesen. „Lebe und genieße“. Diesem Motto hat sich Rudi Weinhofer, 58, seit damals verschrieb­en. Härtete ihn auch in der Corona-Krise ab. „Ich hab in Wien-Oberlaa einen Garten, konnte walken gehen!“Familie und Freunde sind ihm besonders wichtig. Und jetzt schließt sich dank der Enkel der Kreis zum Fußball – einer spielt bei Mannswörth im Nachwuchs, das andere fing gerade bei der Admira an.

Bei den Spielen seines Herzenklub­s („Ich hab für Rapid gelebt“) zeigt er sich immer wieder im Legenden-Klub. „Das ist halt eine andere Generation. Unsere Erfolge werden sie nicht feiern!“Acht Titel (4x Meister, 4x Cupsieger) hamsterte er mit Grün-Weiß, garniert mit dem EuropacupF­inale 1985. An dem Weinhofer als unvergesse­ner „Turban-Rudi“Anteil hatte. Weil er am 7. November 1984 von einer WhiskeyFla­sche am Kopf getroffen worden sein soll („Ich kann mich daran nicht mehr erinnern“), wurde das Skandal-Spiel gegen Celtic Glasgow, das mit einer 0:3-Niederlage endete, wiederholt – dem folgte das legendäre 1:0 in Manchester mit dem Goldtor von Peter Pacult. „Man wird ewig über diese Mannschaft reden!“

Elf Jahre hielt Weinhofer, der seit 40 Jahren im Dienst der Krankenkas­sa steht, die Knochen für Rapid hin. Ein Triumph gegen Rapid hat einen speziellen Stellenwer­t – der Sensations-Coup 1991 im Cup-Finale mit Stockerau . . .

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„TurbanRudi“– Weinhofer nach dem Flaschenwu­rfSkandal von 1984.

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