Hochzeit trotz Hindernissen
„Sie dürfen die Braut jetzt küssen!“Seit vergangenem Freitag geht das sogar mit bis zu 98 Zuschauern. Dank neuer Regeln ist Heiraten wieder „massentauglich“.
Wir haben einige Paare, die ihren Hochzeitstermin schon abgesagt hatten, aber dank der neuen Regeln doch noch heuer heiraten wollen.
Florian Köppl, Standesbeamter in Gmunden.
Monatelang wird darauf hingefiebert, das Kleid sorgfältig ausgesucht, im Restaurant alles penibel abgesprochen. Einladungen werden an die Liebsten verschickt. Er soll ja perfekt werden – der schönste Tag im Leben von Liebenden. Doch die Corona-Krise machte vielen Heiratswilligen einen Strich durch die Rechnung.
Während der Corona-Zeit mussten Paare auf das meiste verzichten. Lediglich zehn Personen – inklusive Standesbeamten, Braut und Bräutigam – waren erlaubt. Aus der Traum von einer großen Märchenhochzeit.
Einige „Mutige“ließen sich dennoch nicht davon abhalten, den Bund der Liebe einzugehen – ganz nach dem Motto: Wie in guten so auch in schlechten Zeiten. „Wir hatten bis Ende April vier Hochzeiten, zehn geplante Veranstaltungen wurden allerdings von den Brautpaaren abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben“, erzählt Florian Köppl vom Schloss Orth – einer der beliebtesten Heiratslocations in Oberösterreich.
Am 29. Mai wurden die Beschränkungen für Hochzeiten gelockert. Bis zu 100 Teilnehmer sind bei Trauungen
zugelassen – die krisengeplagte Hochzeitsbranche atmet auf. „Wir haben einige, die ihren Termin schon abgesagt haben, aber dank der neuen Regeln nun doch heiraten wollen“, freut sich Köppl.
Für Philipp (30) und Ana (31) Pawel war die Änderung trotzdem zu kurzfristig. Sie sagten im kleinen Kreis auf dem Linzer Standesamt Ja zueinander. Nächstes Jahr wird dafür groß mit Familie und Freunden nachgefeiert.