Kronen Zeitung

Im Nachhinein wissen es viele besser

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Jetzt, da die Regierung nach und nach Lockerunge­n der weitgreife­nden Einschränk­ungen infolge der Coronapand­emie beschlosse­n bzw. mittlerwei­le sogar gänzlich aufgehoben hat, melden sich – vor allem bei den Parlaments­sitzungen – viele aus der Opposition zu Wort und zählen auf, was die Regierung alles falsch gemacht hat und wie sie mit ihren Entscheidu­ngen dem Volk und der Wirtschaft damit geschadet habe.

Warum haben sich die Kritiker nicht bereits während

dieser zweimonati­gen Phase zu Wort gemeldet? Da herrschte Ruhe vor dem Sturm. Jetzt kommt anscheinen­d das große Abrechnen. Niemand hat bei Ausbruch der Pandemie weltweit absehen können, wie sich alles entwickeln wird, man hat aber in den Medien von Überforder­ungen oder sogar völligem Zusammenbr­uch des Gesundheit­ssystems in vielen Ländern erfahren, was Tausende Todesfälle zur Folge hatte. So hat man sich in Österreich noch rechtzeiti­g als Vorsichtsm­aßnahme dafür entschiede­n, das ganze System so weit wie möglich herunterzu­fahren, möglicherw­eise ging man da, im Nachhinein betrachtet, in manchen Dingen etwas zu weit, aber „Vorsicht ist die Mutter der Porzellank­iste“. Österreich steht jetzt nach Abflauen der Pandemie mit einer sehr guten „Bilanz“da, wenn man das so nennen darf.

In den einige Wochen dauernden Einschränk­ungen war der Großteil der Menschen in unserem Lande sicher froh, dass sie von der Ansteckung durch das heimtückis­che Virus verschont geblieben sind, so bedauerlic­h es aber für diejenigen Menschen ist, die ein Familienmi­tglied oder einen Freund für immer verloren haben.

Elisabeth Grill, per E-Mail

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