Kronen Zeitung

Wie viel Sommer wir heuer schaffen

In Corona-Zeiten doch mehr möglich als befürchtet

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NORMAL wird er nicht, der CoronaSomm­er 2020. Zwar geht bei Gastro und Inlandsrei­sen und dem Treffen von Freunden mehr als erwartet. In vielen Bereichen müssen wir aber mit Einschränk­ungen leben, andere bleiben uns ganz verwehrt.

Düstere Wolken waren es, die im März und April über dem bevorstehe­nden Sommer lagen. Da sprach vieles dafür, dass, wenn überhaupt, Urlaub höchstens im Heimatland möglich sein würde – unter massiven Einschränk­ungen. Von Flügen, von Strand und Meer wagte man da gar nicht zu träumen.

Anfang Mai blinzelte erstmals die Sonne aus diesen dicken Sommerwolk­en. Und jetzt zu Pfingsten verwöhnt uns Petrus zwar nicht mit vorsommerl­ichem Wetter. Aber viele Experten und lassen über dem Sommer 2020 mehr und mehr die Sonne aufgehen. Diese lässt damit die Hoffnung sprießen, dass wir – wenn auch in vieler Hinsicht noch eingeschrä­nkt – uns doch einigermaß­en einem Sommer nähern können, wie wir ihn uns vorstellen und ihn lieben.

Auch wenn sich naturgemäß nicht jeder das Gleiche vom Sommer wünscht – so lassen sich die Erwartunge­n doch weitgehend auf einen gemeinsame­n Nenner bringen. Zusammenge­fasst: Wir möchten weniger Stress und mehr Entspannun­g. Und diese finden die meisten

a) im eigenen Garten oder auf dem Balkon,

b) beim Treffen mit Freunden und Verwandten, c) im Gastgarten, d) im Schwimmbad, e) bei Konzerten, anderen Kulturvera­nstaltunge­n, beim Sport und bei Festen, f) auf Reisen.

Nun, wie viele von diesen Sommer-Erwartunge­n können 2020 wohl erfüllt werden? Die Antwort hinsichtli­ch a) ist einfach: Das geht. Viele haben sich – das beweist unter anderem der Ansturm auf die Baumärkte – ihre grünen Oasen heuer besonders lauschig gestaltet.

Treffen mit Freunden und Verwandten: Die sind nun auch mehr oder weniger unPolitike­r

möglich. In Gastgärten dürfen wir seit zwei Wochen wieder. Und in zwei Wochen entfällt neben dem Maskengebo­t beim Betreten von Lokalen auch das Vier-Personen-Limit (plus Kinder) an einem Tisch.

Schwimmbäd­er dürfen seit Freitag aufsperren, müssen aber ihre Besucherza­hlen beschränke­n. Heißt: Wenn man Einlass ins Bad findet, dann hat man genug Platz, um sich auszubreit­en.

Baden gehen müssen – allerdings im übertragen­en Sinn – größtentei­ls die Veranstalt­er von Konzerten, Sommerthea­tern, Festen und Großevents inklusive vieler Sportwettk­ämpfe: Da steht die Politik noch weitgehend auf der Spaßbremse.

Und wie sieht’s mit dem

Reisen aus? In Österreich ist das mit milden Einschränk­ungen gut möglich.

Ob wir ans Meer dürfen, das könnten wir am Mittwoch erfahren. Man hört von großen Bedenken. Bei Ländern wie Kroatien und Griechenla­nd, die bisher in der Corona-Bekämpfung ähnlich erfolgreic­h wie Österreich waren, hegt man Befürchtun­gen, dass österreibe­schränkt chische Touristen dort auf Gäste aus Covid-Problemlän­dern wie Italien, Spanien, Großbritan­nien oder Russland treffen. Und Italien? Insgesamt zwar auf gutem Weg, aber die Lombardei, das europäisch­e Epizentrum der Pandemie, bleibt großes Sorgenkind. (Österreich­ische) Italien-Urlauber würden unweigerli­ch mit vielen Menschen aus den Risikogebi­eten zusammentr­effen.

Und Fernreisen liegen überhaupt in weiter Ferne. New York, Thailand oder gar Südamerika sind auf längere Sicht von der Liste der Reiseziele eliminiert.

Unterm Strich: Wir schaffen mehr Sommer, als noch vor Kurzem gedacht. Aber es wird dennoch ein ganz spezieller Sommer sein . . .

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 ??  ?? Sonntag, 31. Mai 2020
Sonntag, 31. Mai 2020
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