Kronen Zeitung

Stürz dich ins Leben!

Schluchten, Seen, Berge und süßer Riebel: Adler Rod Elbahn und Martin erkunden Vorarlberg – letzter Teil des Lese-Abenteuers von und mit Christian Krall

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Schaffa, spära, husa, d’Katz verkofa, selbr musa.“– Martin verstand kein Wort. Adler Rod klärte ihn auf: „Arbeiten, sparen, häuslich sein, die Katze verkaufen, die Mäuse selbst fangen. Das soll das Motto der Vorarlberg­er sein.“Die beiden flogen über die 96 Gemeinden im „Ländle“und die 20 Berge, die mehr als 3000 Meter hoch sind; der höchste ist der „Große Piz Buin“mit 3312 Meter Höhe.

„So Martin, jetzt mach dich auf die Landung gefasst“, schrie Rod. Der Bub befürchtet­e ein Kuddelmudd­el, doch, welche Überraschu­ng: Rod Elbahn landete sanft, wie auch seine Federn sind, in Dornbirn. Die beiden schlendert­en über den Marktplatz, hüpften über Pfützen, schlichen am Roten Haus, dem Wahrzeiche­n der Stadt, vorbei und genossen die Sonne. Von ihren Strahlen gekitzelt, kicherten die beiden sich hoch in den Himmel und schlugen Saltos im Tanz mit den Schwalben – und stürzten sich in eine Schlucht. Die Rappenloch­schlucht gehört zu den größten Schluchten Mitteleuro­pas und führt direkt zum Staufensee. Martin und Rod wanderten den kühlen Weg entlang, bestaunten die Natur. Am See machten die beiden eine Pause.

Als Rod und Martin ins Gespräch vertief waren, unterbrach sie Susi, eine „Dorabira“Wandrerin: „Heile, wia goht’s? Isch des ned brutal lässig?“Martin verstand nicht, doch Rod antwortete: „Uns geht’s, äh, goht’s guat.“– „D’Sunna hoazt ganz schö aba. Loufama zu mir?“, fragte die sonnige Susi: „Honda Hungar?“Martin nickte aufgeregt. Zu Hause kochte sie den beiden einen Vorarlberg­er Riebel. Dazu bringt man 250 ml Milch, 250 ml Wasser und eine Prise Salz im Topf zum Kochen, rührt 300 g Riebelgrie­ß (oder Mais- oder Weizengrie­ß) ein, bis ein dicker Brei entsteht. Diesen lässt man auskühlen. Dann ein Stückchen Butter in einer Pfanne erhitzen, die Grießmasse hinzugeben, zerstoßen, wenden und goldbraun rösten. Dazu schmeckt Apfel- oder Heidelbeer­mus. Wenn’s schnell gehen muss: Zimt, Zucker oder Kakao unterrühre­n.

Die drei genossen den Riebel, und Susi erklärte Martin einige „Gsiberger-Ausdrücke“bevor der Adler zum Weiterflie­gen aufrief.

Wohin sie jetzt fliegen? Das wissen nur die beiden. Wenn du ganz genau zum Himmel schaust, entdeckst du sie vielleicht irgendwann bei dir. Oder in einem anderen Land. Oder in deinen Träumen. Vergiss nicht: Sei offen und neugierig! Stürz dich ins Leben! In jedem Baum steckt mindestens ein Abenteuer! Sieh nur nach!

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Adler Rod Elbahn und Martin haben in der riesigen Rappenloch­schlucht gestaunt!
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Mmmm! Christian und Michael haben Susis Riebel nachgekoch­t.
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