Kronen Zeitung

Rätsel um totes Sexopfer in Wien-Hernals

16-Jähriger war Kronzeuge in Pädophilen­prozess Mysteriöse­s Ableben wirft Fragen auf Eltern fordern Antworten

- Alex Schönherr

Warum musste Julien K. (16) sterben? Der Jugendlich­e war Hauptopfer eines pädophilen Stadtrats aus Deutsch-Wagram (NÖ) – und Kronzeuge bei dessen Gerichtspr­ozess vor zwei Jahren (der Politiker wanderte für neun Jahre in Haft). Nun wurde die Leiche des Wieners in einer fremden Wohnung im 17. Bezirk entdeckt.

Seelische Narben blieben. „Aber Selbstmord war es sicher keiner“, sind Juliens Eltern überzeugt. „Es ging ihm besser. Er wollte eine Lehre bei der Stadt Wien beginnen und hat sich auf seinen Geburtstag gefreut“, erklärt der Vater. Er und Juliens

Mutter fordern Antworten auf folgende Fragen:

Wo ist Juliens Kleidung? Der Tote steckte in viel zu großer Unterwäsch­e, die ihm nicht gehörte.

Wem gehört die Wohnung in dem abgenützte­n Wohnhaus in Hernals, in der die Leiche lag? Julien wohnte bei seinen Eltern.

30 Minuten vor Eintreffen der Polizei erzählt ein „Freund“Juliens Mutter telefonisc­h von dessen Ableben und behauptet, ihren

Sohn tot in der Badewanne gefunden zu haben. In besagter Wohnung gibt es aber gar keine Wanne.

Und warum steckte in seinem rechten Arm eine Spritze? Rechtshänd­er wie Julien würden sich diese viel eher in den linken Arm setzen.

Die Kripo geht von einer Drogen-Sache aus. „Hinweise auf Fremdversc­hulden liegen derzeit nicht vor.“Der Obduktions­befund steht aus – chemische Analysen sind angeordnet.

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