Rätsel um totes Sexopfer in Wien-Hernals
16-Jähriger war Kronzeuge in Pädophilenprozess Mysteriöses Ableben wirft Fragen auf Eltern fordern Antworten
Warum musste Julien K. (16) sterben? Der Jugendliche war Hauptopfer eines pädophilen Stadtrats aus Deutsch-Wagram (NÖ) – und Kronzeuge bei dessen Gerichtsprozess vor zwei Jahren (der Politiker wanderte für neun Jahre in Haft). Nun wurde die Leiche des Wieners in einer fremden Wohnung im 17. Bezirk entdeckt.
Seelische Narben blieben. „Aber Selbstmord war es sicher keiner“, sind Juliens Eltern überzeugt. „Es ging ihm besser. Er wollte eine Lehre bei der Stadt Wien beginnen und hat sich auf seinen Geburtstag gefreut“, erklärt der Vater. Er und Juliens
Mutter fordern Antworten auf folgende Fragen:
Wo ist Juliens Kleidung? Der Tote steckte in viel zu großer Unterwäsche, die ihm nicht gehörte.
Wem gehört die Wohnung in dem abgenützten Wohnhaus in Hernals, in der die Leiche lag? Julien wohnte bei seinen Eltern.
30 Minuten vor Eintreffen der Polizei erzählt ein „Freund“Juliens Mutter telefonisch von dessen Ableben und behauptet, ihren
Sohn tot in der Badewanne gefunden zu haben. In besagter Wohnung gibt es aber gar keine Wanne.
Und warum steckte in seinem rechten Arm eine Spritze? Rechtshänder wie Julien würden sich diese viel eher in den linken Arm setzen.
Die Kripo geht von einer Drogen-Sache aus. „Hinweise auf Fremdverschulden liegen derzeit nicht vor.“Der Obduktionsbefund steht aus – chemische Analysen sind angeordnet.