Das freie Wort
Tango Corrupti
So hat Stephanie Krisper von den Neos den Korruptionssumpf rund um die IbizaAffäre bezeichnet. Sehr treffend, wie ich meine. Und sie vermutet auch, dass man den Tango nicht alleine tanzen könne, also nach einem Tanzpartner Ausschau zu halten ist. Ich denke, dass der Tango, einst als anfangs verbotener Tanz von Argentinien nach Europa gekommen, mittlerweile zum Formationstanz, quasi zum Line Dance derer geworden ist, „die sich’s richten können“.
Getanzt wird derzeit in blauen T-Shirts, mal schauen, ob der U-Ausschuss das Bild bunter macht. Dass bei diesem Kriminal-Tango manchmal einer aus dem Takt kommt, ist sehr zu begrüßen, wenigstens sieht der Zuschauer, wie „taktlos“diese Herrschaften sind, wenn sie auf den Geldbörsen der Steuerzahler ihre Tänze vollführen. Der Tango, der bekanntlich Wange an Wange getanzt wird, ist ja in der Coronazeit an sich kein Thema, allerdings verhält es sich beim Tango Corrupti anders! Da reicht es, sich so weit anzunähern, dass man sich gegenseitig Geld, Posten und andere Privilegien, vom Baby-Elefanten – sprich Volk – unbemerkt, zustecken kann.
Es ist leider zu vermuten, dass auch dieser Tango zum Langsamen Walzer verkümmert, dessen Schlussakkord so lange hinausgezögert wird, bis keiner ihn mehr hören will. Wir erinnern uns: Die KHG-Polka und der Eurofighter-Swing haben auch flott begonnen – geendet haben sie in einer Yoga-Entspannungsübung, alles ist eingeschlafen!
Reinhard Scheiblberger, Niederranna
„Es darf nicht zu viel kosten“
Irgendwie scheint es nicht zusammenpassen zu wollen. Ich spreche da vom Handel und der Regionalität. Der Handel spricht sich einerseits für die Wichtigkeit der heimischen Landwirtschaft gerade in Krisenzeiten aus und wirbt andererseits mit „gentechnikfreier Billigbutter“aus Deutschland. Gentechnikfreie Milch und Butter haben wir aber auch in Österreich. Mit der sogenannten Regionalität und Förderung der österreichischen bäuerlichen Familienbetriebe ist es also nicht sehr weit her. Dafür wirbt man frisch und munter mit fast kitschig anmutenden Bildern der heimischen Landwirtschaft weiter und missbraucht diese für die eigene Sache, um möglichst viel Gewinn daraus lukrieren zu können. Regionalität und das Bekenntnis zu den österreichischen Bäuerinnen und Bauern sehr gerne, aber kosten darf es nicht zu viel!
Jakob Auer, per E-Mail
Die Zeche zahlt der kleine Mann!
Wenn ich mir die riesige Finanzspritze der EU an Pleitestaaten ansehe, dann fürchte ich, dass es genau so sein wird wie zuvor.
Lobbyisten und Betriebswirte werden die Politik wieder bestimmen und versuchen die finanziellen Folgen der Krise auf die Steuerzahler abzuwälzen. Die Hochachtung für bestimmte Berufe wird sich bei den nächsten Tarifverhandlungen in nichts auflösen. Die Arbeitgeber werden wieder erklären, dass es nach einer solchen Krise keinen Spielraum für Lohnerhöhungen gibt. Eine Vermögensabgabe wird es auch nicht geben. Konzerne werden sich massive Sparprogramme auferlegen, um wieder in die Gewinnzone zu kommen, und der kleine Mann wird wieder einmal die Zeche bezahlen.
Wolfgang Toifl, Hautzendorf
Einen Schritt näher zur Katastrophe
Die Grünen wollen bei der Heeresreform mitreden. BP Van der Bellen ist beleidigt, weil er bei der Planung nicht gefragt wurde. Die Einstellung der Grünen zum Heer und zur Polizei muss doch nicht hinterfragt werden.
Seit Jahren fordern Grüne, Jusos, Antifa und andere linke Vereine die Abschaffung des Heeres und der Polizei. Bei der Reform sieht man ohnehin sehr deutlich, wie Frau BM Tanner den Grünen „entgegenkommt“. Es ist keine echte Reform zu erwarten, sondern die übliche Reduktion des Heeres nach dem Vorbild von Deutschlands ehemaliger Heeresministerin von der Leyen, die es in relativ kurzer Zeit geschafft hat, aus der Bundeswehr einen Schrottplatz von nicht einsatzbereitem Heeresgerät zu machen. Man hat den Eindruck, dass sich die Heeresminister der letzten Jahrzehnte gegenseitig überbieten wollen, wer das Heer noch mehr schädigt. Wenn jetzt auch noch Herr Van der Bellen mitmischen möchte, so kann das nur bedeuten, dass wir die Kasernen bald zusperren können.
Stephan Pestitschek, Strasshof
„Heeresreform“
Man macht sich nach jahrzehntelanger Erfahrung als Staatsbürger und Offizier über den Umgang dieses Staates mit seinem Bundesheer keine Illusionen mehr. Die Regierungen, egal, welcher parteimäßigen Zusammensetzung, haben mit wenigen Einzelpersonen als Ausnahmen in sicherheitsund verteidigungspolitischen Fragen seit jeher durch Unwissen, Inkompetenz oder völliges Desinteresse geglänzt. Nach den Unglücks-Ministern Darabos und Klug keimte bei Doskozil und später bei Starlinger ein wenig Hoffnung auf, dass Vernunft einkehren und das Notwendige für die Landesverteidigung geschehen möge. Aber nun beweist eine Frau als Bundesministerin, dass es tatsächlich möglich ist, das ungeliebte Kind endgültig zu ruinieren. Ihr ist zugute zu halten, dass sicher nicht, wie in Medien verkündet, „Ministerin Tanner den Umbau geplant“hat, sie ist nur die Erfüllungsgehilfin und Überbringerin der schlechten Nachricht. Keine Ahnung, welche selbst ernannten „Experten“hier gearbeitet haben, die kompetenten Fachleute im Verteidigungsministerium dürften bei derartigem Schwachsinn kaum viel gefragt worden sein. Ein einsatzfähiges Militär ist mit Sicherheit nicht das Ziel dieser Abhalfterung, sondern eine möglichst billige Truppe von Bauhilfsarbeitern mit ein paar Computerspiel-Kundigen.
Dass die finalen Totengräber ausgerechnet aus der „staatstragenden“ÖVP kommen, überrascht einen auch nicht mehr. Bin ich froh, seit acht Jahren im Ruhestand zu sein!