Geld für 100 Jahre kost’ fast nix!
Oft fragen unsere Leser: Ja, wie kann sich Österreich das leisten, so mir nichts dir nichts zur Bekämpfung der Lockdown-Folgen 50 Milliarden Euro extra auszugeben? Das ist ungeheuer viel Geld, und von irgendwoher muss es ja kommen.
So ist es auch: Österreich borgt sich dieses Geld aus. Und bekommen wir es auch? Keine Sorge, die Antwort gibt es brandaktuell: Die Republik Österreich hat kürzlich eine 100 Jahre laufende Anleihe auf den Finanzmärkten angeboten. 100 Jahre Laufzeit, wer gibt einem Geld für so einen langen Zeitraum?
Keine Sorge, das Gedränge war unglaublich groß: Obwohl Österreich nur zwei Milliarden Euro haben wollte, lagen Angebote für 18 (!) Milliarden Euro vor! Musste Österreich noch 2017, als erstmals eine „Hundertjährige Anleihe“begeben wurde, 2,1 Prozent Zinsen berappen, sind es jetzt nur mehr mickrige 0,88 Prozent! Im Klartext: Wir bekommen Geld für 100 Jahre – und das kostet fast nix!
Das zeigt, in welch morbider Verfassung die Staats-Finanzen in aller Welt sind, da gilt Österreich noch als stabiles und verlässliches Land. Was die berechtigte Frage anschließt: Wie schlimm muss es da um die vielen anderen Länder bestellt sein ...?
Die Wahrheit dahinter: Billiges Geld ist wie eine Droge, es erweckt die Illusion, keine Probleme zu haben, die Finanzminister können Geld ausgeben („koste es, was es wolle“), der Schuldenturm wird immer höher, aber es darf halt kein Windhauch daherkommen.
Die Geschichte lehrt: So ein Windstoß kommt. Es ist nur die Frage, wann und wie stark . . .