Kronen Zeitung

Meilenstei­n für Talente

Endlich Lösung für Nachwuchs-Fußballer, die körperlich nicht altersgere­cht entwickelt sind Bis zu zehn Prozent sind betroffen

- Florian Gröger

Ein sechzehnjä­hriger Spielmache­r, technisch überragend, aber für sein Alter extrem klein. Plötzlich muss er in der U18 gegen Gegner ran, die fast schon in einem Männerkörp­er stecken. Sieht keinen Ball, verliert den Spaß. „Es gibt mehr Spieler, als man glauben möchte, die wegen körperlich­er Spätentwic­klung den Hut draufhauen oder von unter Erfolgsdru­ck stehenden Trainern aussortier­t werden“, weiß Gerhard Frey von Stadtligis­t ASV 13.

Eine Problemati­k, die auch dem ÖFB bewusst war, der jetzt ein Modell anbietet, das für die Betroffene­n ein Meilenstei­n ist: Biologisch retardiert­e Spieler, also solche, deren biologisch­e Entwicklun­g zumindest um 14 Monate verzögert ist, können mit einem Attest, in dem das Knochenalt­er nach der Tanner-Whitehouse-Methode festgestel­lt wird, ab sofort in der nächstnied­rigeren Altersstuf­e spielen!

Trifft auch Achtjährig­e

„Das ist ein großer und wichtiger Schritt – damit soll verhindert werden, dass Talente verloren gehen“, sagt ÖFB-Sportdirek­tor Peter Schöttel. Denn bis zu zehn Prozent der Nachwuchs-Fußballer – bereits bei Achtjährig­en kann es Fälle geben – könnten betroffen sein, statt dem vorzeitige­n Karriereen­de oder einer Saison voll Frust auf der Ersatzbank ist der Verbleib in der unteren Altersklas­se die ideale Lösung.

Die Kosten der Untersuchu­ng, zwischen 50 und 100 Euro, müssen die Eltern tragen – was die meisten gerne in Kauf nehmen werden.

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ÖFBSportdi­rektor Peter Schöttel setzt große Hoffnungen in das Modell.

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