Mit Müll fluten
Am Mittwoch geht es mit dem Ibiza-Ausschuss im Parlament weiter. Vielleicht bleibt diesmal mehr übrig als Blümels unsichtbarer Laptop? Für aufmerksame Beobachter ist es spürbar, dass sich da Abgründe auftun könnten und sich ein System sezieren ließe.
Aber dem türkisen Regierungsteam ist es gelungen, mit einem Mordstohuwabohu zu allen möglichen Themen erhebliche Verwirrung zu stiften. Mittlerweile kennt sich kein normaler Mensch mehr aus, was da in der Politik wirklich läuft. Weder beim U-Ausschuss noch bei der wirtschaftlichen Wiederaufbauarbeit.
Da drängt sich die Frage auf: Ist das Absicht oder Unvermögen, wie das etwa die Auftritte von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner vermuten lassen?
Die einen sagen so, die anderen meinen so.
These 1: Die Regierungsregie orientiert sich am früheren Trump-Berater Steve Bannon, der für jede brenzlige Situation empfiehlt: „Flood the zone with shit.“Übersetzt bedeutet das einfach, dass man vor allem die digitalen Kanäle mit Müll flutet und so weitgehendes Chaos verursacht.
These 2: Hinter dem Tumult steckt keine böse Absicht. Die sind so. Studien über die Millennial-Generation des Kanzlers zeigen, dass es wenig Bindung an Demokratie und Werte gibt. Heute Greta. Morgen Covid. Dann Black Lives Matter. Übermorgen Spargelsuppe. Hauptsache, cool, Hauptsache, super, Hauptsache, geile Selfies und schicke Videos auf Facebook, Instagram und TikTok.
Welche der Thesen auch zutrifft: Es ist so nicht gut, und es ist so nicht gut.