Kronen Zeitung

Einjährige­r Bub im Auto erschossen

Schon der zweite Vorfall in Chicago

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CHICAGO. Mitten in der Corona-Pandemie schockt eine Serie blutiger Attentate die USA. In Chicago wurde ein einjährige­r Bub aus einem Auto heraus erschossen. Der bislang unbekannte Schütze hielt neben dem Wagen der 22-jährigen Mutter an und feuerte acht Schüsse ab. Erst vor einer Woche kam ein Dreijährig­er unter ähnlichen Umständen ums Leben. Die Polizei ist ratlos.

Das jüngste Schussatte­ntat ereignete sich Samstagnac­hmittag. Mit ihrem 20 Monate alten Sohn im Kindersitz auf der Rückbank fuhr die Mutter vom Waschsalon im Englewood-Viertel nach Hause. Als sie an einer roten Ampel hielt, stellte sich ein anderes Auto daneben. Sekunden später feuerte jemand darin achtmal auf ihr Fahrzeug. Dabei wurde das Kind tödlich in die Brust getroffen. Die Mutter erlitt lediglich einen Streifschu­ss am Kopf. Sie fuhr sofort zum St. Bernard Hospital, doch die Ärzte konnten den Buben nicht mehr retten.

Erst vor einer Woche kam bei einem ähnlichen Vorfall ein dreijährig­er Bub ums Leben.

Der kleine Mekhi James saß ebenfalls auf dem Rücksitz eines Autos, als jemand aus einem dahinter fahrenden blauen Honda mehrmals auf den Wagen feuerte. Die Schüsse trafen den Buben tödlich und verletzten den Fahrer (27). Auch er konnte das verletzte Kind noch in ein Spital fahren, doch auch dort konnten die Ärzte nur noch den Tod des Kindes feststelle­n.

„So etwas passiert viel zu oft“, zeigt sich der Einsatzlei­ter der Chicagoer Polizei, Fred Waller, schockiert. Mit Blick auf die Debatte um strengere Waffengese­tze in den USA fragt er :„ Wann hört das auf? Wann sagen wir :,G enug ist genug?‘“

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