Seine Liebe gehört dem Ensemble
Staatsoper: Abschiedsgala der Jungen für Ehrenmitglied Dominique Meyer
Wie viele und wie viel gute junge Sänger Dominique Meyer in seinen zehn Jahren als Staatsoperndirektor ins Ensemble geholt hat, führte eine trotz Corona möglich gewordene Abschluss-Gala vor. Ein großes Fest fürs Publikum!
Aber auch ein Fest für den scheidenden Hausherrn – mit Musik von Mozart, Donizetti, Puccini, Wagner und Verdi – und einem Ende voller Ehrungen.
„Die Frist ist um“, wuchtete gewaltig Tomasz Konieczny, begleitet von dem unter Adam Fischer saftig aufspielenden Orchester, Wagners „Holländer“- Monolog ins Covid-Auditorium. In dem sah man zwar kein Regierungs-Mitglied, das zum Abschied von Direktor Meyer gekommen wäre, dafür Altbundespräsident Heinz Fischer, der am Ende die Laudatio auf Meyer hielt, nachdem Meyer seinen erfolgreichen kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Platzer geehrt hatte.
Wie man vom „Fliegen- den Holländer“weiß, folgt am Ende doch noch Erlösung. Platzer freut sich daher auf die Pension und Familie, Meyer wechselt als Sovrintendente an die Mailänder Scala. Allerdings jetzt als Ehrenmitglied der Staatsoper, zu dem er, wie Platzer, ernannt wurde.
Ganze Ehre machten Meyer dazu „seine“Sänger, „sein“geliebtes Ensemble, das gar nicht leise Servus sagte. Im ersten Teil etwa Adam Plachetka als Don Giovanni, Olga Bezsmertna, Andrea Carroll, Svetlina Stoyanova als kokettes „Figaro“-Personal oder Benjamin Bruns als firmer Idomeneo.
Nach einem „Regimentstochter“-Hochtonfeuerwerk mit Josh Lovell und Daniela Fally ließ Samuel Hasselhorn Richard Wagners Abendstern funkeln, berückten Ileana Tonca, Margaret Plummer mit dem „Abend
segen“. Im von Marco Ar- miliato dirigierten italienischen Block entzückte Mariam Battistellis Musetta, bewiesen Jinxu Xiahou, Jongmin Park und Szilvia Vörös
Verdi-Kompetenz. Falstaffs „Tutto nel mondo è burla“, „Alles ist Spaß auf Erde“, setzte den Schlusspunkt unter die familiär herzliche Verabschiedung.