Hungerkrise in Syrien
Der Krieg um Syrien ist in seinem zehnten Jahr, doch Kampfhandlungen sind zurzeit in den meisten Teilen des Landes nicht das größte aller Probleme. Das AssadRegime hat den Krieg militärisch ohnehin schon so gut wie gewonnen. Das oft viel gravierendere Problem ist, dass immer mehr Menschen nicht mehr genug zu essen haben. Sich die Lebensmittel einfach nicht mehr leisten können. Die Preise für Grundnahrungsmittel haben sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt, sind teilweise sogar um mehr als 200 Prozent gestiegen.
Schuld ist unter anderem der massive Kursverfall der syrischen Währung. Während das Pfund zum Dollar vor Beginn des Kriegs etwa bei 1 zu 47 lag, muss man jetzt für einen Dollar 900 Pfund und mehr bezahlen.
So kostet etwa ein Kilo der bei den Syrern so beliebten Pistazienkekse inzwischen mehr als 30.000 syrische Pfund. Dabei beträgt das monatliche Durchschnittsgehalt eines syrischen Beamten gerade einmal 50.000 Pfund.
„Die Menschen müssen ihre Mahlzeiten verkleinern oder ganz ausfallen lassen“, sagt der Programmkoordinator der Welthungerhilfe für Syrien, Halil Kurti, der Deutschen Presse-Agentur. „Viele ernähren sich nur noch von Brot. Sie überleben noch, aber sie haben keine ausgewogene Ernährung mehr. Das wird langfristig zu Gesundheitsproblemen führen.“
Mittlerweile haben mehr als 9,3 Millionen Syrer zu wenig zu essen. Laut Welternährungsprogramm eine „beispiellose Hungerkrise“.