Kronen Zeitung

Verteidigu­ng im Hohen Haus

Heeresmini­sterin Tanner erklärte Zickzack-Kurs bei Umbaupläne­n im Parlament

- S. Schieder

Der Zickzack-Kurs von Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner (ÖVP) in Sachen Heeres-Umbaupläne bescherte ihr eine Ladung ins Hohe Haus. Nachdem sie sich dort erklärt hatte, hagelte es abermals Kritik. Auch der Nationale Sicherheit­srat beschäftig­te sich mit dem Heer.

Die militärisc­he Landesvert­eidigung soll auf ein Minimum zusammenge­strichen werden. Die militärisc­he Landesvert­eidigung soll Kernaufgab­e des Bundesheer­es bleiben. Die Schließung von Kasernen wird nicht ausgeschlo­ssen. Die Schließung von Kasernen wird ausgeschlo­ssen. Einzelne Kasernen werden geschlosse­n. Das sind in aller Kürze die Heeres-Umbaupläne, die Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner (ÖVP) in der letzten Woche kommunizie­rt hatte.

Weil ihr Zick-Zack-Kurs für große Empörung und Verwirrung gesorgt hatte, musste sie sich gestern im Parlament erklären . Dort bekannte sie sich einmal mehr zur militärisc­hen Landesvert­eidigung als „ureigenste Aufgabe“. Gleichzeit­ig müsse das Heer aber auch für künftige Bedrohunge­n gerüstet werden. Stichwort: Katastroph­en, Cyberangri­ffe und Pandemien. Gestärkt gehöre die Miliz, optimiert der Verwaltung­sapparat. Und sie räumte auch ein, dass man über ihre Kommunikat­ion „diskutiere­n“könne.

Seitens der Opposition hagelte es daraufhin Kritik. SPÖ-Wehrsprech­er Robert Laimer sprach von „Tannern und Täuschen“. FPÖ-Klubchef Herbert Kickl nannte Tanner eine „politische Abrissbirn­e“. Und: „Der größte Feind des Österreich­ischen Bundesheer­es, der sitzt gegenwärti­g nicht jenseits unserer Landesgren­zen, sondern an der Spitze der Befehlsket­te des eigenen Ministeriu­ms.“Neos-Wehrsprech­er Douglas Hoyos sagt, es brauche Reformen im Bundesheer. Die Ministerin sei allerdings nur an Show interessie­rt, und die türkise ÖVP „weit davon entfernt, eine Sicherheit­spartei zu sein“.

Danach beschäftig­te sich auch der Nationale Sicherheit­srat

mit dem Thema. Dort betonte die Ministerin unter anderem gegenüber den Wehrsprech­ern aller Parteien einmal mehr, dass die Reformidee­n lediglich der Anfang eines Prozesses seien. Außerdem werden in den Prozess, der bis Jahresende abgeschlos­sen sein soll, alle eingebunde­n.

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