Kronen Zeitung

Der Widerstand der Siedler

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Ab heute kann es jeden Moment sein: Israels Premier Netanyahu könnte jederzeit die Annexion des Jordantale­s sowie weiter Teile des Westjordan­landes bekannt geben. So sieht es das Koalitions­abkommen des Likud mit der Bewegung von Benny Gantz vor, und so ist es im umstritten­en Nahost-Plan von USPräsiden­t Donald Trump vorgesehen.

Allerdings gibt es heftigen Widerstand gegen dieses Vorhaben. Nicht nur von palästinen­sischer Seite und von den arabischen Staaten, auch innerhalb Israels – obwohl die Mehrzahl der Israelis sich für die Annexion ausspricht.

Der massive Widerstand kommt ausgerechn­et aus der Siedlerbew­egung, also von jener Seite, von der man eigentlich Zustimmung für die Annexion erwarten würde, werden damit doch fast alle jüdischen Siedlungen im Palästinen­sergebiet dem israelisch­en Staat zugeschlag­en. Aber eben nur fast alle Siedlungen. 15 Komplexe würden als Enklaven im palästinen­sischen Teil der Westbank verbleiben. In diesen Siedlungen ist der Widerstand naturgemäß groß.

Der wichtigere Grund ist aber, dass der Trump-Plan Verhandlun­gen zur Schaffung eines Palästinen­serstaates innerhalb von vier Jahren vorsieht und die Annexion der Gebiete nur dann als gerechtfer­tigt bezeichnet, wenn es auch tatsächlic­h zu diesen Verhandlun­gen kommt. Der radikale Teil der jüdischen Siedlerbew­egung lehnt aber einen eigenen Palästinen­serstaat grundsätzl­ich als „Terrorstaa­t“ab . . .

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