Station als Drogen-Hotspot
U6 Josefstädter Straße Polizei im Dauereinsatz Ruf nach Alkoholverbot
695-mal musste die Polizei im Vorjahr rund um die U6-Station Josefstädter Straße für Ordnung sorgen – also knapp zweimal am Tag. Das geht aus einer aktuellen Anfragebeantwortung hervor. Zu oft, wenn es nach der ÖVP geht. Sie fordert rund um die U-Bahn-Station ein Alkoholverbot nach Vorbild des Pratersterns.
Steigen die Temperaturen, dann wird die Drogenund Alkoholszene rund um die U6-Station Josefstädter Straße zum Thema. Immer wieder sorgen hier Sauf- und Rauschgiftexzesse für Aufregung. Auch Fahrgäste und Passanten werden attackiert. „Die Lage ist längst außer Kontrolle“, warnt die ÖVP regelmäßig. Vor allem das Wiener ObdachlosenTageszentrum Josi ist Kritikern ein Dorn im Auge. Obwohl die Zahl der Sozialarbeiter
aufgestockt wurde, hätte sich die Situation nicht verbessert – im Gegenteil.
Streitschlichter bei Vollrausch-Diskutanten
Bis zu 80 Personen belagern an schönen Tagen das Platzerl auf der sonnigen Ottakringer Seite und geben sich einem Gelage hin, berichten Anrainer. Haben dann einige über den Durst getrunken, kann eine kleine Diskussion rasch ausarten. Die Polizei ist im Dauereinsatz,
wie aktuelle Zahlen zeigen. So gab es im Jahr 2019 695 Polizeieinsätze vor Ort – knapp zwei pro Tag. Die Gründe dafür waren Gewalttaten wie Raufhandel und Körperverletzung, randalierende Personen, Drogenhandel sowie Streitschlichtung. Einsatzkräfte müssen also Aufpasser für Alkoholund Drogenkranke sein sowie deren Meinungsverschiedenheiten klären. Beamte, die eigentlich an anderen Orten gebraucht werden, so die Kritik.
ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer und Ottakrings Bezirksparteiobmann Stefan Trittner fordern nach dem jüngsten Lokalaugenschein ein striktes Alkoholverbot
Die Erfahrungen am Praterstern sind absolut positiv. Worauf wollen wir bei der U6-Station Josefstädter Straße dann noch warten? ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer
und ein Sicherheitskonzept. „Nach wie vor fehlt eine sozialpolitische Gesamtlösung. Das WC wurde zugesperrt und sogar der Stationswart abgezogen. Ein Alkoholverbot wie am Praterstern ist das Gebot der Stunde. Worauf warten wir noch?“