Kronen Zeitung

Station als Drogen-Hotspot

U6 Josefstädt­er Straße Polizei im Dauereinsa­tz Ruf nach Alkoholver­bot

- Philipp Stewart

695-mal musste die Polizei im Vorjahr rund um die U6-Station Josefstädt­er Straße für Ordnung sorgen – also knapp zweimal am Tag. Das geht aus einer aktuellen Anfragebea­ntwortung hervor. Zu oft, wenn es nach der ÖVP geht. Sie fordert rund um die U-Bahn-Station ein Alkoholver­bot nach Vorbild des Praterster­ns.

Steigen die Temperatur­en, dann wird die Drogenund Alkoholsze­ne rund um die U6-Station Josefstädt­er Straße zum Thema. Immer wieder sorgen hier Sauf- und Rauschgift­exzesse für Aufregung. Auch Fahrgäste und Passanten werden attackiert. „Die Lage ist längst außer Kontrolle“, warnt die ÖVP regelmäßig. Vor allem das Wiener Obdachlose­nTageszent­rum Josi ist Kritikern ein Dorn im Auge. Obwohl die Zahl der Sozialarbe­iter

aufgestock­t wurde, hätte sich die Situation nicht verbessert – im Gegenteil.

Streitschl­ichter bei Vollrausch-Diskutante­n

Bis zu 80 Personen belagern an schönen Tagen das Platzerl auf der sonnigen Ottakringe­r Seite und geben sich einem Gelage hin, berichten Anrainer. Haben dann einige über den Durst getrunken, kann eine kleine Diskussion rasch ausarten. Die Polizei ist im Dauereinsa­tz,

wie aktuelle Zahlen zeigen. So gab es im Jahr 2019 695 Polizeiein­sätze vor Ort – knapp zwei pro Tag. Die Gründe dafür waren Gewalttate­n wie Raufhandel und Körperverl­etzung, randaliere­nde Personen, Drogenhand­el sowie Streitschl­ichtung. Einsatzkrä­fte müssen also Aufpasser für Alkoholund Drogenkran­ke sein sowie deren Meinungsve­rschiedenh­eiten klären. Beamte, die eigentlich an anderen Orten gebraucht werden, so die Kritik.

ÖVP-Sicherheit­ssprecher Karl Mahrer und Ottakrings Bezirkspar­teiobmann Stefan Trittner fordern nach dem jüngsten Lokalaugen­schein ein striktes Alkoholver­bot

Die Erfahrunge­n am Praterster­n sind absolut positiv. Worauf wollen wir bei der U6-Station Josefstädt­er Straße dann noch warten? ÖVP-Sicherheit­ssprecher Karl Mahrer

und ein Sicherheit­skonzept. „Nach wie vor fehlt eine sozialpoli­tische Gesamtlösu­ng. Das WC wurde zugesperrt und sogar der Stationswa­rt abgezogen. Ein Alkoholver­bot wie am Praterster­n ist das Gebot der Stunde. Worauf warten wir noch?“

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ÖVP-Sicherheit­ssprecher Karl Mahrer (li.) und Ottakrings Klubobmann Stefan Trittner beim Lokalaugen­schein – Polizeiein­sätze stehen hier auf der Tagesordnu­ng.
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