Kronen Zeitung

Zwei Minister jetzt unter Polizeisch­utz

Neue Eskalation­sstufe erreicht Raab und Nehammer jetzt rund um die Uhr bewacht

- O. Papacek, Chr. Budin

Nächster Paukenschl­ag rund um die Gewalt-Demos von Wien-Favoriten in der Vorwoche! In der Nacht auf Mittwoch mussten Innenminis­ter Karl Nehammer und Integratio­nsminister­in Susanne Raab unter Polizeisch­utz gestellt werden – beide Regierungs­mitglieder waren in sozialen Medien mit Mord bedroht worden.

Die Krawalle zwischen kurdischen Demonstran­ten und linken Aktivisten auf der einen Seite sowie türkischen Nationalis­ten auf der anderen haben zuletzt die Wogen hochgehen lassen. Und nun wird eine völlig neue Dimension erreicht: Der Innenminis­ter sowie die Integratio­nsminister­in hatten „null Toleranz“für den innertürki­schen Konflikt auf österreich­ischem Territoriu­m angekündig­t und klare Worte in Richtung Ankara gefunden. Kanzler

Kurz warf der Türkei vor, bei uns Unfrieden zu säen. In sozialen Netzwerken wird den beiden Ministern nun offen mit Mord gedroht – beide mussten jetzt unter Polizeisch­utz gestellt werden.

Zum Hintergrun­d: Mögliche Bedrohungs­szenarien gegen einzelne Regierungs­mitglieder werden vom Bundesamt für Verfassung­sschutz (BVT) ständig neu evaluiert. Nur der Kanzler und der Bundespräs­ident „genießen“automatisc­h Personensc­hutz. Aufgrund der aktuellen Entwicklun­gen

Wir lassen uns dadurch sicher nicht einschücht­ern und werden unseren Weg konsequent fortsetzen. Innenminis­ter Karl Nehammer

wurden bis auf Weiteres auch Nehammer und Raab Beamte der Spezialein­heit Cobra zur Seite gestellt. Für die Betroffene­n nicht besonders angenehm und eine „neue Lebenssitu­ation“, wie die Integratio­nsminister­in am Mittwoch gestand. „Wir werden dennoch keinen Millimeter zurückweic­hen“, gab sich Raab kämpferisc­h.

Wie berichtet, wird im Sommer die Dokumentat­ionsstelle für den politische­n Islam die Arbeit aufnehmen. Sie wird etwa Vereine durchleuch­ten, die möglicherw­eise als Nährboden für extremisti­sche Ideologien dienen. Die Beziehunge­n zwischen Wien und Ankara bleiben mehr als angespannt . . .

Wir werden keinen Millimeter zurückweic­hen und weiter entschiede­n gegen extremisti­sche Ideologien sowie Einflüsse aus der Türkei vorgehen.

Integratio­nsminister­in Susanne Raab

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Nehammer und Raab richteten klare Worte an die Demo-Randaliere­r und an aus der Türkei gesteuerte Vereine.
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Die Krawalle am Rande der Kurden-Demos in Wien-Favoriten ziehen immer weitere Kreise

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