Kronen Zeitung

Hongkong und die Sowjetunio­n

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Natürlich verstößt China mit seinem neuen Sicherheit­sgesetz für die (Jetztnicht-mehr-so-ganz-)Sonderverw­altungszon­e Hongkong gegen das den Briten bei dem Abzug gegebene Verspreche­n, die Handelsmet­ropole bis zum Jahr 2049 nach dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“zu behandeln. Und natürlich soll mit den hohen Strafandro­hungen für „Terroriste­n“die demokratis­che Opposition gebrochen werden, was mit deren sukzessive­r Auflösung ja auch bereits gelungen zu sein scheint.

Und natürlich hat Joshua Rosenzweig, der Leiter des für China zuständige­n Teams der Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal, recht, wenn er schreibt, die Verabschie­dung des „Sicherheit­sgesetzes“ist „ein schmerzhaf­ter Moment für die Menschen in Hongkong und stellt die größte Bedrohung für die Menschenre­chte in der jüngeren Geschichte der Stadt dar“.

Und natürlich hat der Westen recht mit seinen mehr oder weniger scharfen Protesten.

Ebenso natürlich wird das leider nichts daran ändern. China orientiert sich an der Sowjetunio­n, die wie kein anderes Beispiel aus der jüngeren Vergangenh­eit zeigt, wie schnell es zum Zerfall von Machtstruk­turen, zur Auflösung ganzer Staaten kommen kann. Peking will alle Provinzen zusammenha­lten.

Und am Perlflussd­elta soll um die Millionenm­etropolen Shenzhen und Guangzhou eine riesige Wirtschaft­szone entstehen. Auch mit Hongkong. Aber eben nur als Beiwagerl . . .

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria