Hongkong und die Sowjetunion
Natürlich verstößt China mit seinem neuen Sicherheitsgesetz für die (Jetztnicht-mehr-so-ganz-)Sonderverwaltungszone Hongkong gegen das den Briten bei dem Abzug gegebene Versprechen, die Handelsmetropole bis zum Jahr 2049 nach dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“zu behandeln. Und natürlich soll mit den hohen Strafandrohungen für „Terroristen“die demokratische Opposition gebrochen werden, was mit deren sukzessiver Auflösung ja auch bereits gelungen zu sein scheint.
Und natürlich hat Joshua Rosenzweig, der Leiter des für China zuständigen Teams der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, recht, wenn er schreibt, die Verabschiedung des „Sicherheitsgesetzes“ist „ein schmerzhafter Moment für die Menschen in Hongkong und stellt die größte Bedrohung für die Menschenrechte in der jüngeren Geschichte der Stadt dar“.
Und natürlich hat der Westen recht mit seinen mehr oder weniger scharfen Protesten.
Ebenso natürlich wird das leider nichts daran ändern. China orientiert sich an der Sowjetunion, die wie kein anderes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit zeigt, wie schnell es zum Zerfall von Machtstrukturen, zur Auflösung ganzer Staaten kommen kann. Peking will alle Provinzen zusammenhalten.
Und am Perlflussdelta soll um die Millionenmetropolen Shenzhen und Guangzhou eine riesige Wirtschaftszone entstehen. Auch mit Hongkong. Aber eben nur als Beiwagerl . . .