„Müssen mehr darüber reden“
Jeder 2. hat oder hatte psychische Erkrankung Runder Tisch im September
Corona steigerte die Fallzahlen, doch auch vor dem Virus waren schon rund 50 Prozent der Österreicher in ihrem Leben psychisch erkrankt. Gesundheitsminister Rudolf Anschober will nicht nur die Enttabuisierung des Themas vorantreiben. Ein runder Tisch soll im Herbst das Angebot für Betroffene deutlich verbessern.
Prozent der Erkrankten wollen sich zwar helfen lassen, doch nur 13 Prozent sind zufrieden mit dem Angebot an Psychiatern, Psychologen und Psychotherapeuten. Meinungsforscherin Sophie Karmasin präsen89 tierte gestern die auch für sie „überraschenden“Zahlen.
Genau dort will der Minister mit einem Gesamtkonzept ansetzen. Ein runder Tisch im September bildet den Startschuss, gemeinsam mit Experten steht vor allem die Enttabuisierung der Thematik im Fokus. Menschen sollen „mehr und offen“mit ihrem Umfeld darüber reden, so Anschober.
Gleichzeitig fordert Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin des Berufsverbandes der Psychologen, ein besseres Infoangebot für Betroffene. Zu wenige wüssten Bescheid, was Depression, Borderline und Co. überhaupt seien.
Fakt ist: Nur 21 Prozent sprechen offen über psychische Probleme, bei den Jugendlichen gar nur 13 Prozent. Zu wenig, so der einhellige Tenor. Die Stigmatisierung Erkrankter müsse aufhören, vielmehr gehören ihnen „die Hände entgegengestreckt“, so Wimmer-Puchinger.
Die Studienergebnisse zeigen: Betroffene wollen sich helfen lassen. Doch nur wenige sind zufrieden mit dem derzeitigen Angebot.
Meinungsforscherin Sophie Karmasin