Ein Blutsaugen bis in die Gegenwart
Kunstraum Niederösterreich, Herrengasse Wien: Wiedereröffnung mit „Durst“ Museen, Sammlungen und Galerien tun sich in diesen für die Künste schwierigen Zeiten leichter als Theater, Opernhäuser, Konzerthäuser und Sommerfestivals: Dem „Parasitären“widmet s
Untote, Vampire (männliche oder weibliche), Triebtäter (weibliche oder männliche): In jedem Menschen stecke von allem etwas, besonders die Sehnsucht nach „Unsterblichkeit, Verführung und Macht“, so Kuratorin Alice Wilke im Text zu ihrer Ausstellung mit dem Untertitel „Treibstoff der Gegenwart“in der Wiener Herrengasse Nummer 13.
Ihre sieben (auch eine magische Zahl) jungen Künstler und Künstlerinnen befassten sich aber auch mit den Ängsten der Menschen, mit ihren Lüsten und Gelüsten. Wilke sieht dabei auch in den neuen Arbeiten einen „aktuellen und gültigen Spiegel für die Mechanismen innerhalb unserer Gesellschaft.“
Die Ausdrucksweisen sind dabei ebenso vielfältig wie die Techniken. Die Spannbreite des Sich-Äußerns über die Zeit reicht von der Zeichnung über Malerei, Video, Performance und Installation bis zu Skulptur. Erfasst wird jedes Thema, jede Dimension in einer Welt zwischen Ausbeutung und Nutznießertum, die gerade jetzt in einer Zeit der globalen Krise besonders prägnant sichtbar werden. Blut ist ein besonderer Saft – und der Begriff „Blutsauger“kommt nicht von ungefähr.
Inka ter Haar, Laurent Huret, Céline Manz, Alexandra Meyer, Sarah Rechberger, Katharina Swoboda und Anne Cathrin Ulikowski haben ganz und gar unterschiedliche Sichtweisen auf diese Wirklichkeiten. Die literarische Figur des Vampirs wird in ihren Werken zur Metapher der krisengeschüttelten Jetztzeit, in der noch immer Blut und Tränen fließen. Denn das „wechselseitige Aussaugen“(Wilke) findet immer noch statt (Infos: www. kunstraum.net).