„Opfer entsorgt wie Müll
Freund angeklagt: Frau vergewaltigt, bewusstlos und nackt auf Straße gezerrt
Geschlagen. Vergewaltigt. Dann schwer verletzt und bewusstlos außer Haus gezerrt, nackt auf der Straße abgelegt wie Müll, wo sie beinahe starb: Das musste eine junge Frau in Wien erleben. Der Täter: laut Spuren und Zeugen der eigene Freund (25)! Der kann sich jetzt im Gericht aber an nichts erinnern. Und sie? Schreibt ihm weiter Liebesbriefe in den Häfen . . .
Die sexuelle Beziehung des Paares war speziell. Auch Drogen war man nicht abgeneigt. Und während er sich wegen Mordversuch und Vergewaltigung an ihr verantworten muss, sagt sie zu ihm: „Ich hab dich lieb.“
Er ist schon das achte Mal angeklagt: Im Oktober 2019 soll er die 26-Jährige ge
schlagen, gewürgt, getreten und vergewaltigt haben. Dann zerrte er die bewusstlose Frau laut Anklage ins Freie, legte sie nackt auf der Straße ab – und ging. „Ich hab mir gedacht, wer räumt um diese Zeit Müll weg“, sagt ein Zeuge: „Aber dann hab ich gesehen, das ist kein Müll, sondern ein Mensch.“
„Genau das war es, er hat sie entsorgt“, sagt Staatsanwalt Sherif Selim, der auch eine Einweisung wegen Gefährlichkeit beantragt hat: „Er hat sie zum Sterben abgelegt.“Denn: Ohne rasche Hilfe der Zeugen wäre die Frau vermutlich erstickt.
Der Angeklagte kann sich nicht erinnern und schiebt das auf Alkohol und Drogen. Doch die Gutachten ergeben keine auffällig hohen Werte. Ab wann seine Erinnerung wieder einsetze, fragt Richterin Olivia-Nina Frigo. „Als die Polizei auf mir ist und ich aus der Nase blute“, empört er sich: „Ich hatte große Schmerzen!“
Die Frau soll sich auch nicht erinnern können, aber der Polizei gesagt haben: „Er hat mich sicher nicht vergewaltigt.“Vor Gericht entschlug sie sich.
Der Mitbewohner des Paares dürfte die Tat mitbekommen haben – weil er die Aussage verweigerte, wurde er letztlich festgenommen.
Prozess vertagt.