Idol für Jung und Alt Sagt, was er sich denkt
SERIE Als zehnjähriger Knirps legte Lewis Hamilton den Grundstein zu seiner Weltkarriere Am Sonntag startet der Brite in Spielberg die Jagd auf Michael Schumacher Legende auch abseits der Rennstrecke
Eines Tages möchte ich für Ihr Team fahren und Formel-1-Weltmeister werden!“Legendäre Worte, die der zehnjährige Knirps Lewis Hamilton 1995 dem damaligen McLaren-Teamchef Ron Dennis auf einer Motorsportgala in England entgegenschleuderte . . .
13 Jahre später war dieser Traum Realität geworden – Hamilton gewann im McLaren seinen ersten WM-Titel. Nach dem von Niki Lauda initiierten Wechsel zu Mercedes wuchs Lewis endgültig zum Weltstar, der am Sonntag in Spielberg bereits zur Jagd auf Rekord-Weltmeister Michael Schumacher (sieben Titel) ansetzen wird.
Doch „King Lewis“, der gerne durch sein schrilles Outfit mit Goldschmuck, Tattoos und Hingucker-Frisuren aufzufallen vermag, ist nicht nur auf der Rennstrecke eine Legende. Er, der es 2007 als erster schwarzer Rennfahrer in die Formel-1Startaufstellung geschafft hat, wurde weltweit zum Idol für Jung und Alt. Auch weil er sich bei heißen Themen – im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen – nie zurückhält, sagt, was er sich gerade denkt.
Egal, ob es um den Kampf gegen den Plastikmüll
in den Weltmeeren oder den Tierschutz geht – oder wie zuletzt vor knapp zwei Wochen, als er bei einer friedlichen Anti-RassismusDemonstration im berühmten Londoner Hyde Park teilgenommen hat – mit einem Pappdeckel mit dem Slogan „Black Lives Matter“(„Schwarze Leben zählen“) in den Händen und mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „Black is a Vibe“(Schwarz ist ein Gefühl) bekleidet. „Ich war stolz darauf, mein schwarzes Erbe anzuerkennen und zu unterstützen. Ich war aber auch sehr froh, als ich hörte, dass unser Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung heuer von Mercedes so stark unterstützt wird.“