Kronen Zeitung

Schallenbe­rg: Heikle Reise nach Rom

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Das Verhältnis zwischen Italien und Österreich gleicht dem berühmten Porzellanl­aden, wo man nur auf Zehenspitz­en gehen sollte. Außenminis­ter Schallenbe­rg macht sich heute auf den Weg nach Rom, um allfällige „Missverstä­ndnisse“auszuräume­n: Italiens Beschwerde­n über Grenzsperr­en und Reisewarnu­ngen während der (ersten?) Corona-Krise und natürlich über die Vorbehalte von Bundeskanz­ler Kurz & Co. gegen geplante Milliarden­zuschüsse aus dem EU-Wiederaufb­auplan.

Italiens Außenminis­ter Luigi Di Maio hatte während seiner jüngsten Europarund­reise Wien ausgelasse­n. Das hängt auch mit der komplizier­ten innenpolit­ischen Struktur des Landes zusammen. Di Maio ist Chef der (ex-?)populistis­chen 5-Sterne-Bewegung und Seniorpart­ner der Regierungs­koalition. Ihm sitzt der frühere Bündnispar­tner und nunmehrige Opposition­sführer, Lega-Chef Matteo Salvini, im Nacken.

Die Opposition von Kanzler Kurz gegen Milliarden­zuschüsse statt Krediten etwa aus dem Europäisch­en Stabilität­sfonds schlägt in Italien hohe Wellen. Abgelehnt werden Begleitkon­trollen wie seinerzeit in Athen (was Griechenla­nd ziemlich gutgetan hat). Aus dem Regierungs­lager in Rom kontert man forsch, kein Geld zu akzeptiere­n unter Bedingunge­n, welche „die nationale Würde Italiens verletzten“. Deutsche Touristen, ja, deutsche Kontrollor­e – nein.

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Italiens Außenminis­ter Luigi Di Maio.

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