Anschobers Kopfzerbrechen
Erstmals seit zweieinhalb Monaten ist die Zahl der innerhalb von 24 Stunden Neu-Infizierten in Österreich auf eine dreistellige Zahl geklettert. Schulen wurden geschlossen – so wie die Grenzen zu Balkanländern. Was sagt Gesundheitsminister Anschober zur aktuellen Lage?
Was macht Ihnen mehr Kopfzerbrechen: die Entwicklung in Oberösterreich oder auf dem Westbalkan?
Beides. Beim OÖ-Ausbruch muss die oö. Gesundheitsbehörde rasch und konsequent handeln. Aber international sind die Entwicklungen wirklich besorgniserregend – mittlerweile verzeichnen wir weltweit über 200.000 neue Infektionen in nur 24 Stunden. Der Westbalkan besorgt mich dabei mit hohen Zuwächsen – wenn auch von relativ geringem Ausgangsniveau – deshalb ganz besonders, weil wir sehr enge Verbindungen und große Pendlerströme haben.
Wie sehr können wir uns darauf verlassen, dass das Virus in diesem Sommer nicht von Rückkehrern aus Serbien, Bosnien oder Montenegro eingeschleppt wird?
Um das zu verhindern, haben wir sofort Gegenmaßnahmen gestartet: Reisewarnung, Grenzkontrollen, Aufklärung und Kontrolle von Reisebussen, Informationsarbeit
bei den Betroffenen.
Würden Sie in diesem Sommer selbst in Kroatien Urlaub machen?
Jeder sollte sich sein Reiseziel in diesem Sommer besonders gut überlegen. Ich bleibe ein paar Tage im Salzkammergut und freue mich darauf sehr.
Wie sicher werden Veranstaltungen unter den zuletzt verkündeten Regelungen im Herbst stattfinden können?
Wie immer angekündet, hängen Umsetzung und Erhalt
dieser Öffnungsmaßnahmen davon ab, ob wir die Pandemie in Österreich gut unter Kontrolle halten können.
Werden wir heuer Weihnachtsmärkte besuchen und dort Punsch trinken?
Ja, falls wir es schaffen, eine zweite Welle zu verhindern – durch professionelles Kontaktpersonenmanagement, rasche Gegenmaßnahmen der Regierung bei Erhöhung der Infektionen und verantwortungsvolles Verhalten der Bevölkerung!