Was Anschober noch viele Sorgen bereitet
257 Infizierte in Oberösterreich, 1383 in Quarantäne Derzeit keine österreichweiten Maßnahmen geplant In Linzer Einkaufsstraße tragen nur wenige Masken Regeln für Zeugnisübergabe in geschlossenen Schulen
Donnerstagvormittag auf der Linzer Landstraße. Von den Hunderten Fußgängern, die auf der wichtigsten innerstädtischen Einkaufsmeile unterwegs sind, trägt kaum jemand einen MundNasen-Schutz. D ie e xplodierenden Infektionszahlen in der oberösterreichischen Landeshauptstadt lassen die meisten der Passanten offenbar kalt. „Ich mach mir keine Sorgen und habe keine Angst“, bringt der 22-jährige Andreas Steinhauer die Laissez-faire-Stimmung vor allem jüngerer Menschen auf den Punkt. Auch das Thema Abstand halten wird großteils ignoriert. Deutlich disziplinierter verhalten sich die Fahrgäste in der Straßenbahn. „Ich halt mich an die Vorgaben“, betont Andrea Hoheneder (55). Dass immer wieder Menschen auch ohne Schutzmaske einsteigen, ärgert sie :„ Eine solche Leichtfertigkeit ist verantwortungslos, die Leute müssen unbedingt wieder achtsamer werden.“
In den Geschäften sind vor allem ältere Menschen mit Masken anzutreffen. „Seit Montag nimmt das wieder zu“, sagt Matthias Wied-Baumgartner (56), Chef des Stoffgeschäfts Anton Baumgartner – er ist auch Obmann des Linzer Cit yR ings. Ihn freut, dass Stoffmasken nun wieder vermehrt gekauft werden. An einen zweiten Shutdown glaubt er aber nicht :„ Einen solchen kann sich Österreich nicht mehr leisten.“ Die Zeugnisse gibt’s am 10. Juli im Schichtbetrieb
Aufgrund des enormen Anstiegs der Infizierten in OÖ ist am Mittwoch beschlossen worden, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen in fünf Bezirken ab heute ,F reitag, zu schließen. Laut Bundeskanzler Sebastian Kurz wird es aber keine österreichweiten Maßnahmen geben, er sagt :„D as Wichtigste ist, dass es ein regionaler Ausbruch bleibt.“