Kronen Zeitung

Auftragsmo­rde: Most Wanted gefasst

Zielfahnde­r schlugen zum 250. Mal zu Schwerstve­rbrecher versteckte sich in Niederöste­rreich

- Klaus Loibnegger

250. Jubiläumse­rfolg der heimischen Zielfahnde­r: Die rot-weiß-roten Beamten forschten bei uns einen seit 2018 gesuchten Slowaken aus, der in seiner Heimat zwei Morde in Auftrag gegeben haben soll. Nun klickten für den 63-jährigen Viliam M. beim Spaziergan­g durch die Kurstadt Baden (NÖ) die Handschell­en.

Er galt als der meistgesuc­hte Verbrecher der Slowakei – zwei Leben hat Viliam M. auf dem Gewissen. Ohne sich je selbst die Hände blutig gemacht zu haben. 1996 beauftragt­e der heute 63-Jährige einen Killer, um einen Kontrahent­en per Kopfschuss auszuschal­ten.

2009 der nächste Mordauftra­g: Viliam M. wollte seine Schwägerin tot sehen. Zwar überlebte die Frau den Sprengstof­fanschlag, ein Unbeteilig­ter kam aber ums Leben. 23 Jahre sollte M. dafür ins Gefängnis wandern – doch er tauchte nach dem Urteilsspr­uch unter.

Zwei Jahre später hatte das Verstecksp­iel ein Ende:

Zielfahnde­r des Bundeskrim­inalamtes forschten den 63-Jährigen in Baden aus, wo er sich (laut slowakisch­er Polizei) bei seiner Tochter versteckt gehalten haben soll. Und so klickten schließlic­h auf offener Straße bei einem Spaziergan­g durch die Kurstadt für den sichtlich überrascht­en Flüchtigen die Handschell­en.

Ein Jubiläums-Zugriff: Viliam M. war bereits der 250. Schwerverb­recher, den die Zielfahndu­ngseinheit seit Gründung 2003 im Inund Ausland dingfest gemacht hat. „Dieser Erfolg zeigt einmal mehr, welch herausrage­nde Arbeit unsere Fahnder leisten und wie wichtig grenzübers­chreitende Zusammenar­beit ist“, lobt Innenminis­ter Nehammer.

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