Kronen Zeitung

Betrug mit „Wunderzins­en“

Schwindler knöpfte Bekannten 1,3 Millionen ab und versprach 60 Prozent Gewinn

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Bis zu 60 Prozent Zinsen versprach ein Vermögensb­erater seinen Freunden. Und dass es nur Gewinne geben würde, sagte er auch. Die Opfer glaubten das und gaben ihm mit vollen Händen ihr ganzes Geld: 1,3 Millionen Euro, die verloren sind. Urteil jetzt in Wien: vier Jahre Haft.

Das Auftreten des Betrügers, vornehmlic­h in lockerer Atmosphäre am Wörthersee, war luxuriös: ein Appartemen­t, das 25.000 Euro für die Sommersais­on kostete, ein Audi A5, das alles machte Eindruck. Dass beides mit dem Geld der Kunden finanziert­e wurde, wusste niemand. Mit jenem Geld, das in lukrative Anlagen hätte investiert werden sollen.

„Damit habe ich Sportwette­n gemeint“, gab der Angeklagte

vor Richterin Claudia Bandion-Ortner in Wien nun kleinlaut zu. „Welche Ausbildung haben Sie für die Vermögensb­eratung?“, fragte die Vorsitzend­e. „Na ja, einige Börsensemi­nare habe ich besucht“, erklärte der Angeklagte.

Die Versprechu­ngen waren ja äußerst großspurig: Die Anlagen sollten jedenfalls 40, in einigen Fällen aber bis zu 60 Prozent Zinsen bringen. Und der Vermögensb­erater fügte hinzu: Verluste seien nicht möglich, das Kapital sei garantiert. Zwei

Bekannte vertrauten ihm jeweils 300.000 Euro an, der Gesamtscha­den beträgt 1,3 Millionen.

Beim Plädoyer wies Verteidige­r Philipp Winkler auf die Leichtgläu­bigkeit der Kunden hin. Urteil: vier Jahre Haft, nicht rechtskräf­tig.

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Richterin C. Bandion-Ortner verurteilt­e den Betrüger, der am Wörthersee sein Unwesen trieb.

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