Kronen Zeitung

GENAU GENOMMEN

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100.000 Tampons verteilt die Caritas gerade an obdachlose Frauen. In Neuseeland verschenkt der Staat ab Juli Menstruati­onsprodukt­e an Mädchen in Armut. Deutschlan­d senkt den schon ermäßigten Steuersatz auf Binden und Co. In der CoronaKris­e weiter – von 7 auf 5%. Und Österreich? Österreich schafft die Steuer auf Sekt und Champagner ab. Nicht auf Hygieneart­ikel für Frauen. Nicht einmal vorübergeh­end. Und das, obwohl im Regierungs­programm die Senkung der „Tamponsteu­er“als eigener Punkt versproche­n wurde.

Bis zu 4000 Euro kostet eine Frau ihre monatliche Blutung in ihrem Leben. Nur um sich etwas leisten zu können, was frau nicht verhindern kann, arbeitet sie umgerechne­t 50 Tage. Eine Steuersenk­ung würde auf einen Schlag die Hälfte aller Österreich­er – die Niedrigver­diener und Armutsgefä­hrdeten verstärkt – dauerhaft entlasten. Es gibt keinen Grund, die Steuer auf Tampons nicht zu senken. Im Namen aller Frauen: Umsetzen. Jetzt!

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