Minutiös planen
Normalerweise kenne ich die Formel-1-Welt als eine bunte, schrille, eine, die tagsüber nie stillsteht. Hier in Spielberg am Red Bull Ring sieht die Sache aber wegen der noch nicht eingedämmten CoronaPandemie ganz anders aus.
Die Fans fehlen an allen Ecken und Enden, sie gehören einfach zum Sport, geben ihm die nötige Würze, den gewissen Pfeffer. Das merken natürlich auch die Fahrer, nicht im Auto, weil dann liegt ihr Fokus ausschließlich auf dem Rennen. Aber wenn sie in der Früh an die Strecke kommen oder bei der Fahrerparade oder wie bei Max Verstappen, wenn die Tribüne vor dem „Bullen“nicht brodelt, sondern gespenstisch leer ist – dann fehlt etwas. Aber okay, alle müssen das akzeptieren.
Doch ich glaube auch, dass die Fans bei der gestrigen ersten Trainingsausfahrt der Formel-1-Autos via Fernsehen so richtig Gänsehaut verspürten. Und für einige echte Benzinbrüder macht es „Online“möglich, dass sie am Samstag und Sonntag mit einem „Backstage Pass“beim „Virtual Styrian Green Carpet“jeweils zwei bis drei Stunden live dabei sind, wenn die Stars der Formel 1 am Ring eintreffen, mit Sicherheit die Gelegenheit nützen, um ein paar Worte an ihre Fans zu richten und dann zu den Boxen gehen.
Dass im Paddock nur eine geringe Medienpräsenz ist, könnte für die Fahrer einen Vorteil haben – sie können vor den Sessions auch die kleinsten Detailfragen klären, alles minutiös durchplanen. Gut so, den wir wollen ja alle ein echtes Spektakel erleben.