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USA: Technologie-Index auf Allzeithoch Deutschland: „Zockerpapier“Wirecard Wiener Börse mit höheren Umsätzen
In den USA infizieren sich aktuell jeden Tag rund 45.000 Personen mit Covid-19 – Tendenz weiter steigend. Die US-Börsen waren von diesem Umstand diese Woche jedoch wenig beeindruckt, eher im Gegenteil. So markierte der Technologie-Index Nasdaq gar einen neuen Rekordwert. Für die gute Stimmung sorgten insbesondere zwei Meldungen. Einerseits erholen sich die Betriebe von der Corona-Krise relativ gut. So kamen etwa im Mai (nach einem massiven Jobabbau in den Vormonaten) wieder rund 3 Millionen Stellen hinzu. Zum anderen gab es erfreuliche Ergebnisse eines aussichtsreichen Impfstoffkandidaten von Pfizer und dem Biotechnologie-Unternehmen Biontech.
Stark gefragt waren diese Woche „Techno“-Titel. Nicht nur der Nasdaq-Index notierte so hoch wie nie, auch Onlinehändler Amazon oder Tesla erreichten Rekordhöhen. Mit einer Marktkapitalisierung von zuletzt fast 208 Mrd. $ überholte der E-Auto-Hersteller Toyota als wertvollste Automarke der Welt. Besser als erwartet weggesteckt hat die Krise auch
Paketdienst FedEx. Die Aktien machten einen Sprung von über 10%.
In Kauflaune waren auch die Anleger in Deutschland. Der wieder steigende Konjunkturoptimismus trieb den deutschen Dax wieder auf über 12.500 Punkte. Fast alle Titel des Leitindex legten zur Vorwoche zu.
Weiter im Fokus steht Wirecard. Das ums Überleben kämpfende Unternehmen ist mittlerweile ein „Zockerpapier“, zwischen 3 und 7 € je Aktie war alles drinnen. Pharmakonzern Bayer hat hingegen durch Anleihen über 6 Mrd. € frisches Kapital eingesammelt. Wie letzte Woche bei rund 9 € notiert, trotz Staatshilfe, unverändert die AUA-Mutter Lufthansa.
Die Wiener Börse hat im ersten Halbjahr Handelsumsätze von 39,18 Mrd. € verzeichnet – ein Plus von 24%. Die am meisten gehandelten Werte waren Erste, OMV und RBI. Die Zahl der neu an der Börse gelisteten (Unternehmens-) Anleihen hat sich sogar mehr als verdreifacht.