Kronen Zeitung

Und wenn es kälter würde?

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Wenn die Menschen die Erde nicht mit CO2 aufheizten, sondern z. B. mit Feinstaub abkühlten – so die Frage eines Lesers – was dann? Bliebe der Feinstaub hinreichen­d lange in der Atmosphäre, käme es zu einem Anstieg der Konzentrat­ion; dann würden auch in diesem Fall selbstvers­tärkende Prozesse für weitere Abkühlung sorgen. Wachsende Schneeund Eisflächen würden immer mehr Sonnenstra­hlung ungenutzt ins Weltall reflektier­en. Die Wissenscha­ft hätte allerdings eine viel konkretere Vorstellun­g davon, welche Auswirkung­en die Abkühlung haben würde, denn kältere Phasen hat es in den letzten 600.000 Jahren mehrfach gegeben. Die letzte Eiszeit ist knapp 20.000 Jahre her. Wir haben also viel rezentere und detaillier­tere Informatio­nen hinsichtli­ch einer Abkühlung als in Bezug auf eine Erwärmung. Der globale Norden würde die Auswirkung­en früher und stärker spüren als der Süden, der klimatisch profitiere­n könnte. Binnen- und Gebirgslän­der wie Österreich wären auch von der Abkühlung stärker betroffen. Würden wir uns dann ebenso viel Zeit lassen, Maßnahmen zu ergreifen? Wenn Skandinavi­er u. a. Völker des Nordens nach Süden migrieren müssten: Wie würde die EU, wie Afrika mit diesen Migranten umgehen? Vielleicht täte es gut, dieses Szenario auszumalen und unser Verhalten in diesem Spiegel zu betrachten. Sie haben Fragen zur Klimakrise? Dann schreiben Sie uns doch an klimakrise@kronenzeit­ung.at

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