Unsere Bauern – unsere Naturpfleger
Jeder von uns hat im Umgang mit dem Berufsstand der Bauern völlig unterschiedliche Erfahrungen und Beobachtungen gemacht. Die daraus gebildeten unterschiedlichen Meinungen sind natürlich legitim. Trotz dieser Verschiedenheiten muss man vor allem nach der einschneidenden Corona-Krise auf einige Faktoren hinweisen, die viel zu oft in Vergessenheit geraten!
Tagtäglich werden nun in den verschiedensten Medien die wunderbaren Landschaftsbilder unserer Natur angepriesen und für die Gäste begehrenswert aufbereitet. Die schon seit Jahrhunderten vorgenommene Pflege der Almen und Hochweiden ist den Bauern zu verdanken und wird heute noch mit großem Aufwand betrieben. Die Landwirte haben damit auch einen wesentlichen Beitrag zur Erschließung
unserer Gebiete bis in die höchsten Gipfelregionen geleistet. Dadurch konnten auch die negativen Auswirkungen der Naturgewalten wie Lawinen und Muren wesentlich vermindert werden. Dass die Bauern durch die Beweidung dieser Hochregionen die Natur für die Gäste attraktiver machen, steht wohl außer Frage. Erst in der Krise haben wir auch den Wert der regionalen Nahrungsmittelversorgung besser schätzen und lieben gelernt.
Diese seit Jahrhunderten gewachsenen sowie bewährten Gewohnheiten und Praktiken werden nun durch ständige Querschüsse infrage gestellt. Zunächst gibt es seit Jahren Gäste, die sich keineswegs an die notwendigen Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen halten, obwohl ihnen alle Möglichkeiten der Naturnutzung zugebilligt werden. Dann gibt es auch noch die eigenartigen juristischen Spitzfindigkeiten, die eine Normalität nicht mehr zulassen und jegliche Freude an einer weiteren Bewirtschaftung vermiesen.
Und neuerdings wird in unserer hochzivilisierten Kulturlandschaft die Zulassung von Wildtieren wie Wolf und Bär gesetzlich über den Wert der eigenen Tierhaltung gestellt. Diese Wildtiere haben bei uns nicht mehr den nötigen Freiraum zur natürlichen Entwicklung und Verbreitung wie vor hundert Jahren. Doch das kümmert die Befürworter überhaupt nicht, im Gegenteil, sie machen nur Vorschläge zur Bewältigung dieser Situation, die abseits jedweder Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit liegen. Letztlich bleiben die finanziellen Schäden an den Bauern selbst hängen. Das wird in Zukunft zu Konsequenzen führen, die für unser Tourismusland nicht förderlich sein werden.