Kronen Zeitung

So leuchtet die Corona-Ampel

Regionale Notbremse bei Warnstufe Rot

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Ob die Quarantäne ansteht, seht ihr, wenn was Licht angeht: Österreich soll, wie berichtet, bald in vier neue Farbe getaucht werden. Grün, Gelb, Orange und Rot sollen für die Bevölkerun­g transparen­t und nachvollzi­ehbar darstellen, wie die Situation im eigenen Bezirk aussieht – und welche Maßnahmen wann und warum nötig sind.

Eine Expertenko­mmission erarbeitet dazu aktuell einen Leitfaden, bestehend aus 17 Bereichen wie Wirtschaft, Schule und Kundenkont­akte, den die Länder kommende Woche erhalten sollen. Eine entspreche­nde Beschlussf­assung ist für den Sommermini­sterrat geplant.

Je näher man der Farbe Rot kommt, desto mehr Maßnahmen sollen greifen. Als letzte Instanz könnten die Sperren einzelner Regionen drohen. Wie das in der Praxis aussieht, wird noch genau festgelegt.

Je nach Gefahr gibt es andere Maßnahmen

Ziel sei es jedenfalls, so rasch wie möglich, so kleinteili­g wie möglich reagieren zu können, um bundesweit­e

Schritte zu vermeiden. In der Praxis könnte das heißen: Maskenpfli­cht und geschlosse­ne Kindergärt­en in einem, „oben ohne“und offene Betreuungs­einrichtun­gen im nächsten Bezirk.

Lawinenwar­nsystem als Vorbild für Corona-Ampel

Orientiert habe man sich dabei am Lawinenwar­nsystem, erklärte Gesundheit­sminister Rudolf Anschober – und an Ampelsyste­men aus aller Welt, denn: die Idee ist eigentlich nicht neu.

In Berlin etwa setzt man schon seit geraumer Zeit auf eine Corona-Ampel, die Anschober vor kurzem noch ablehnte. Das System lediglich auf Fallzahlen zu stützen, sei ihm zu wenig differenzi­ert gewesen, betonte der Gesundheit­sminister. Die heimische Ampel stütze sich deshalb auf

mehrere Faktoren wie Fallzahlen, aber eben auch Erklärbark­eit der Fälle, Anzahl der Testungen und Ressourcen im Gesundheit­sbereich. Die Ampel soll bis September eingeführt werden, in welcher Form ist noch unklar.

Neben der Ampel soll, wie berichtet, auch verstärkt getestet und kontrollie­rt werden. Das Contact Tracing, eigentlich eine Sache der Länder, soll durch 300 Soldaten und 500 Polizisten unterstütz­t werden. Deren Hauptaufga­be soll aber Telefondie­nst sein, die Polizei soll zudem Kontrolldr­uck ausüben, bei Missachtun­g der Quarantäne drohen Strafen. Neben den Maßnahmen sei es aber vor allem die Eigenveran­twortung, die wieder wachsen müsse – „auch bei einem Glas Wein“an einem Sommeraben­d.

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Gesundheit­sminister Rudolf Anschober erklärte anhand einer Skizze das neue Ampelsyste­m

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