Kronen Zeitung

Erneut Sorge um 24-Stunden-Hilfen

Für rumänische Pflegerinn­en bedeutet dank der neuen Reisewarnu­ng jeder Schichtwec­hsel 14 Tage Quarantäne oder ein teurer Test. Eine Lösung wird gesucht.

- TS

Die Hälfte der 60.000 24-Stunden-Pflegerinn­en stammt aus Rumänien. Eigens organisier­te Flugzeuge und Züge brachten sie in der Zeit der Grenzschli­eßungen nach Österreich – dennoch standen Pflegebedü­rftige und ihre Angehörige­n teilweise ohne Hilfe da, während die Pflegerinn­en ohne Einkommen in ihrem Heimatland festsaßen.

Jetzt, wo für Rumänien wieder eine Reisewarnu­ng gilt, machen sich die Betroffene­n erneut Sorgen: Reist die Hilfe im vorgesehen­en Zwei-Wochen-Rhythmus ab, muss sie bei jeder Einreise wieder einen Test vorlegen. Oder 14 Tage in Quarantäne. Beides ist auf Dauer keine Lösung, sagen Hilfsorgan­isationen wie Caritas, Diakonie und Hilfswerk. 1200 bis 1500 Euro verdient eine 24-Stunden-Hilfe netto pro Monat, ein Test in Rumänien kostet 70 Euro. Die Diakonie will kostenlose Schnelltes­ts an der Grenze, Caritas und Hilfswerk fordern von der Politik, die Kosten für die Tests zu übernehmen – wie es etwa die Stadt Wien bereits macht. Dieser Forderung schließen sich auch die Neos in Niederöste­rreich an und kritisiere­n, dass es trotz der „chaotische­n Zustände im April“noch keinen Plan und keine Teststrate­gie gebe. Im Gesundheit­sministeri­um wird derzeit „geprüft, wie ein gutes Testangebo­t für 24Stunden-Pflegerinn­en aussehen könnte“. Bei einem Pressegesp­räch kündigte Minister Anschober an, 24Stunden-Pflegerinn­en in das kostenlose Screening-Programm (siehe unten) aufnehmen zu wollen.

Eigene Züge oder Flugzeuge wie im Mai sind laut Europamini­sterium nicht geplant: „Solange die Grenzen offen sind, ist das nicht unsere Zuständigk­eit.“

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Rund 60.000 24-Stunden-Hilfen arbeiten in Österreich.
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