Kronen Zeitung

Der Schatten über diesem Sommer . . .

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Die Ferien sind in ganz Österreich angelaufen, die Autokolonn­en rollen wieder – eigentlich könnte es ein prächtiger Sommer werden. Läge da nicht ein Schatten über all dem Positiven, Corona lässt die wirtschaft­liche Erholung zu einer Zitterpart­ie werden.

Die Gespräche mit vielen Unternehme­rn, Managern und Mitarbeite­rn von Firmen enden stets mit dem gleichen Satz: „Wir sind froh, dass wir wieder offen haben, das Geschäft läuft langsam an, alles viel weniger als früher, aber immerhin. Jetzt hoffen wir, dass diese Entwicklun­g bis in den Herbst so bleibt und eins nach dem anderen besser wird.“Und wenn nicht? „Dann sind wir mit unserem Latein am Ende, noch einmal schaffen wir einen Neustart nicht.“

Genau das ist der Schatten, der über diesem Sommer, der so ganz anders als alle bisherigen verläuft, liegt: Wir stecken in der tiefsten Wirtschaft­skrise der Nachkriegs­zeit, mit Rekordarbe­itslosigke­it und noch immer über 400.000 in Kurzarbeit. Darum ist das neue „Ampelsyste­m“für lokale Corona-Ausbrüche besser als ein neuer Shutdown im ganzen Land.

In der Spitze der Corona-Krise sind die Autoverkäu­fe bis zu 60 Prozent eingebroch­en, die Auslastung der City-Hotels in Wien liegt bei zehn bis 15 Prozent. So lange nicht frei gereist werden kann, so lange das internatio­nale Geschäft nicht wieder brummt, werden wir mit dem bisher Erreichten zufrieden sein müssen.

Durchhalte­n, lautet die Parole, nur eine kluge Regierung und vor allem die Disziplin der Bürger wird den Schatten über diesem Sommer vertreiben können.

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