Börsen Wien & Welt
§ USA: Tech-Konzerne weiter auf Fahrt § Deutschland: Siemens & SAP im Fokus § Wirecard: Weiter Sinkflug
Die amerikanischen Technologie-Riesen legen weiter zu: Bei Apple gab es für Anleger seit Jahresbeginn ein Plus von fast 30%, die Aktie liegt aktuell bei rund 340 Euro. Dem Anstieg tat auch keinen Abbruch, dass der Konzern in den USA 77 Filialen aufgrund der Corona-Krise schloss. Von diesen Schließungen profitieren könnte Amazon – die Aktie des Onlineriesen kletterte Anfang der Woche erstmals über 3000 US-Dollar. Chef Jeff Bezos verfügt damit über ein Vermögen von 178 Milliarden Dollar. Auch der Streaming-Dienst Netflix zählt weiter zu den Gewinnern der CoronaKrise: Die Aktie knackte erstmals die Marke von 500 US-Dollar. Grund dafür ist unter anderem die steigende Nachfrage in Indien – das Unternehmen rechnet dort mit 100 Millionen neuen Kunden.
Auch der deutsche Leitindex wurde von der USTech-Rally beflügelt. Nach einem Rücksetzer Mitte der Woche nahm der DAX dank guter Unternehmenswerte wieder Fahrt auf: Europas größter Softwarehersteller SAP etwa legte in der Corona-Krise ein unerwartet starkes zweites Quartal hin. Nachdem der Konzern die Prognosen im ersten Quartal stutzen musste, kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8% auf 1,96 Mrd. €. Das Ende der Dax-Woche prägte die außerordentliche Hauptversammlung von Siemens am Donnerstag: Dort wurde die Abspaltung des Energiegeschäftes beschlossen. Die SiemensEnergy-AG-Aktie soll ab Ende September an der Frankfurter Börse gelistet sein.
Bilanzfälschung, Dokumentenfälschung, Festnahmen, Insolvenz – nachdem das Wirecard-Papier vergangene Woche zumindest kurz wieder auf sieben Euro kletterte, versetzten ihr Meldungen um Ermittlungen wegen Bankbetrug und Verdacht der Geldwäsche den nächsten Schlag: ein Minus von 67 Prozent im Lauf der Woche, seit Mitte Juni verlor die Aktie 97,7 Prozent ihres Wertes und liegt bei unter drei Euro.