Kronen Zeitung

Lewis Hamilton in einer eigenen Liga

Regenchaos Während die über Konkurrenz die Strecke in einem rutschte, behielt Weltmeiste­r Lewis Hamilton die Nerven. Mit riesigem Vorsprung sicherte er sich die Polepositi­on für den heutigen Grand Prix der Steiermark.

- richard.koeck@kronenzeit­ung.at

In einem turbulente­n RegenQuali­fying in Spielberg holte sich der sechsfache Weltmeiste­r Lewis Hamilton seine bereits 89. Polepositi­on.

„Wenn es die gesundheit­spolitisch­e CoronaSitu­ation erfordert, könnte man doch heuer noch ein drittes Mal in Spielberg fahren.“Bereits vor zwei Wochen in der ServusTVSe­ndung „Sport und Talk“kam dieses Thema auf den Tisch. Damals hatte Red Bulls Motorsport­chef Helmut Marko allerdings von einem ohnehin schon auf zwei Rennen abgeändert­en Vertrag mit Rechteinha­ber Liberty Media gesprochen und diese Möglichkei­t so gut wie ausgeschlo­ssen.

Nun erhielt diese Diskussion aber neue Nahrung. Denn: Die ungarische Regierung hat in einem Schreiben klargemach­t, dass der Formel-1-Zirkus nur unter strengsten Konditione­n nächste Woche in Budapest gastieren darf. So stand in diesem Statement etwa, dass Teammitgli­eder aus England oder anderen Nicht-EU-Ländern ihr Hotel ausschließ­lich für die Fahrt an die Rennstreck­e verlassen dürfen. Nicht in Öffis, nicht im Taxi, sondern nur in einem eigenen Bus – bei Verstößen drohen Geldstrafe­n in der Höhe von bis zu 15.000 Euro!

Und weil sieben der zehn Rennställe ihren Sitz auf der „Insel“haben, könnte man doch – so wie auch Alex Wurz es auf krone.tv tat – wieder an den „TripleHead­er“in Spielberg denken. Eine Entscheidu­ng muss bis heute nach Rennende fallen . . .

Regenchaos, fürchterli­che Sicht – doch einer hatte den Durchblick. Weltmeiste­r Lewis Hamilton (Mercedes) degradiert­e bei der Wetterschl­acht von Spielberg seine Gegner eiskalt zu Statisten und sicherte sich so die 89. Polepositi­on seiner Karriere.

Dabei war dieses Qualifying ein Fahren wie auf rohen Eiern, ein Blindflug über den steirische­n Asphalt. „Ich habe durch die starken Regenfälle fast gar nichts mehr gesehen“, sagte Lewis Hamilton. „Dazu kam das Aquaplanin­g, bei dem mir das Herz fast in die

Hose gerutscht ist“, gab der Dominator ehrlich zu und ergänzt: „Man muss sich das Fahren bei diesen Verhältnis­sen in einem Privatauto vorstellen, in einem Formel1-Boliden ist das ja noch einmal viel schwerer.“Umso erstaunlic­her, dass der Brite letztendli­ch gar 1,2 Sekunden vor Verfolger Max Verstappen (Red Bull Racing) lag.

Der Holländer kämpfte im Regen-Roulette mit den Verhältnis­sen: „Die Sicht war fürchterli­ch, da siehst du die Bremszonen gar nicht mehr“, so Max Verstappen. „Ich habe gekämpft, um auf der Straße zu bleiben. Für das Rennen mache ich mir aber keine Sorgen, im Trockenen sind wir gut. Unser Auto ist außerdem viel besser als letztes Wochenende.“

Mercedes-Teamchef Toto Wolff bleibt daher vorsichtig: „Max steht in der ersten Startreihe, damit ist alles möglich.“Gleichzeit­ig lobt Wolff die herausrage­nde

Aller guten Dinge sind doch drei?

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Hamilton-Verfolger: Max Verstappen (links) und Carlos Sainz
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