Zerstörungswut
Am Broadway spielte er immer die harten Kerle – Rocker, Gangster, Schlägertypen. Der 41-jährige Musicaldarsteller Nick Cordero schien einer zu sein, den nichts so leicht umhauen kann. Doch dann kam Corona. Bereits im März fiel Cordero ins Koma und musste künstlich beatmet werden. Das Virus wütete monatelang in seiner Lunge, in seinen Nieren, in seinen Blutbahnen. Er musste an die Dialyse, sein rechtes Bein wurde wegen Blutgerinnseln amputiert, er hatte Schlaganfälle, eine Blutvergiftung und verlor fast 30 Kilo. Letztendlich war seine Lunge so zerstört, dass ihn nur noch eine beidseitige Transplantation hätte retten können. Doch es war zu spät – diese Woche ist Nick Cordero gestorben.
Sein Schicksal ist so bewegend, weil es die geballte Zerstörungswut des Virus zeigt. Wie es nicht nur die Lungen, sondern alle Organe befallen kann. Und das tut es nicht nur bei Risikopatienten – sondern eben auch bei jungen, fitten Menschen wie Cordero.
Natürlich würden wir alle gerne Ferien von Corona machen. Covid-19 auf die leichte Schulter nehmen, weil die meisten doch eh nur leichte oder sogar keine Symptome haben. Aber niemand weiß, bei wem sich das Virus dann doch aufbäumt – mit seiner tödlichen Kraft oder verheerenden Folgeschäden. Und genau deswegen ist es so wichtig, dass wir nicht leichtfertig werden – und weiterhin mit Abstand, Hygiene und Masken auf uns selbst und aufeinander aufpassen. Denn Corona kann auch die härtesten Kerle niederstrecken.