Kronen Zeitung

„Den Alltag gibt es noch Jahre nicht!“

Dominic Thiem verlor das Regen-Finale seines Einladungs­turniers in Kitzbühel Im „Krone“-Interview plauderte er aber dennoch ganz locker über Belgrad, Muskeln, Freunde – und über die Tennis-Zukunft

- Gernot Gsellmann

Welche Frage wurde dir noch nie gestellt?

(Lacht) Mmmh?

Okay, später. Du bist einer der Nice Guys auf der ATPTour. Fällt es dir eigentlich schwer, immer nett zu sein?

Manchmal ja. Aber eigentlich sind die meisten Menschen zu mir supersympa­thisch – und ich bin vom Naturell her einfach so.

Wie bist du auf die Idee gekommen, derart an Muskelmass­e zuzulegen?

Wir haben dies eigentlich schon öfters gemacht – aber in der regulären Vorbereitu­ng waren oder sind andere Sachen wichtiger. Auch wenn es riskant ist, ich wollte mehr Stabilität, vor allem in die Rückhand bekommen. Das Timing bei den Schlägen und die Spritzigke­it haben auf jeden Fall nicht darunter gelitten.

Glaubst du an eine schnelle Normalität auf der internatio­nalen Tennis-Tour?

Nein! Zwar werden, wenn die Tour zurückkehr­t, die Spiele ganz normal sein. Turniere, wie wir sie kannten, werden wir aber noch lange vermissen. In New York, Paris oder Melbourne sind 60.000, 70.000 Leute pro Tag auf der Anlage – diesen früheren Alltag kann oder wird es wahrschein­lich noch Jahre nicht geben!

Apropos US Open: Können die Regeln des Veranstalt­ers – etwa nur ein Betreuer – durchgezog­en werden, wenn das Grand-Slam-Turnier tatsächlic­h stattfinde­n würde?

Glaub ich nicht. Drei, vier Leute müssen erlaubt sein. Es wäre extrem riskant, ohne eigenen Physio anzureisen. Dazu braucht man einen Coach vor Ort.

Hattest du in den letzten Monaten regelmäßig Kontakt zu den anderen Spielern?

Schon. Mit Diego Schwarzman­n relativ oft, mit Grigor Dimitrov und Sascha Zverev die ganze Zeit. Und einige hab ich ja bereits getroffen.

Nick Kyrgios hat zuletzt auf deine Aussagen, deine Verteidigu­ng von Zverev, wieder reagiert. Scharf.

Dazu sag ich nichts mehr. Es ist sein Recht, in ein paar Wochen ist alles vergessen.

Aber was kannst du aus Belgrad oder anderen Vorkommnis­sen in der PandemieZe­it mitnehmen?

Dass man einen solchen Fehler nicht wiederholt – wir haben alle nicht in böser Absicht gehandelt. Wir kamen aus dem Lockdown in die Normalität, sahen die glückliche­n Kinder und Fans – und vergaßen dabei auf die Regeln.

Wo würdest du deinen Leistungss­tand sehen?

Wenn es richtig losgeht, bin ich bereit.

Zurück zum Start. Welche Frage wurde dir noch nie gestellt?

(Lacht) Definitiv die!

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