Ferienregion an der Adria buhlt um heimische Gäste
Der kroatische Tourismusdirektor hofft im Gespräch mit der „Krone“in Zagreb auf eine Trendwende und mehr Gäste aus Österreich
Kristallklares Wasser, mediterraner Flair, idyllische Küsten, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – Kroatien stand in den vergangenen Jahren mit Italien ganz oben auf der Liste der beliebtesten Urlaubsziele.
Im Vorjahr statteten 1,4 Millionen Österreicher dem Adrialand einen Besuch ab. Doch heuer hat die Regierung Ferien daheim „verordnet“, und das bekommen die Kroaten deutlich zu spüren.
„Das war eine politische Entscheidung und verständlich“, erklärt Veljko Ostojic, Direktor des kroatischen Tourismusverbandes, im „Krone“-Interview, „aber ich denke, die Basis der EU ist Solidarität“. 20 Prozent der kroatischen Wirtschaftsleistung entfallen auf den Tourismus. Und Österreich spielt dabei eine entscheidende Rolle. Nach den Deutschen und Slowenen stellen wir in den Hotels, auf Campingplätzen und in Pensionen an der Küste die meisten Gäste. Vergangene Woche rührte – wie berichtet – Kroatiens Präsident Zoran Milanovic bei Alexander Van der Bellen die Werbetrommel. Österreicher fallen nämlich zu 75% im Vergleich zum Vorjahr aus. „Es fahren aber auch viele Kroaten nach Österreich Ski fahren. Wir sollten Freunde sein“, erinnert Ostojic, ehemals Tourismus-Minister. Vor allem die Region um Dubrovnik leidet unter der Krise. Die Zahl der Neuinfektionen sei nahezu ident zu Österreich. Sie treten vor allem nahe der serbischen Grenze auf. An der Küste habe sich kein einziger Tourist angesteckt. Auch wenn am Wochenende die ersten Fälle von infizierten Heimkehrern von Kroatien nach OÖ für Alarm sorgten (siehe Bericht rechts).