Analyse: Wer das Zeug zum neuen F1-Weltmeister hat
Welcher junge Fahrer hat neben Max Verstappen das größte Potenzial, einmal Formel-1-Weltmeister zu werden?
Titelhamster und Spielberg-Sieger Lewis Hamilton hat sich bereits sechsmal die WM-Krone aufgesetzt. Wer könnte einmal nachfolgen? Hier ein Überblick . . .
Charles Leclerc: Viel Grund-Speed, dazu ein herausragender Renn-IQ. Auch wenn es für Ferrari derzeit nicht läuft und das zweite Spielberg-Rennen auch für den Monegassen (der bereits zwei Siege und elf Podestplätze ergatterte) zum Vergessen war, steht er vor einer Riesenzukunft. „Er hat das Potenzial, der beste Fahrer der Geschichte zu werden“, meint sein Teamchef Mattia Binotto.
Carlos Sainz: Nach dem besten Karriere-Qualifying mit Platz drei gab es gestern im Rennen Rang neun, zudem die schnellste Runde. Potenzial ist also vorhanden.
Nicht nur, dass er als Junior von Rallye-Weltmeister Carlos Sainz das RennGen fest in seiner DNA verankert hat, ergatterte der McLarenPilot bereits im Vorjahr als Gesamt-Sechster Respekt. Die Scuderia nahm das Motorsport-Juwel als Stammfahrer für die kommende Saison unter Vertrag. Ferrari-Boss Binotto ist sich beim
Spanier sicher: „Er kann Weltmeister werden.“
Lando Norris: Der McLaren-Pilot ist ein echtes Juwel. Und das seit Jugendtagen. Bereits mit 14 Jahren kürte sich der Brite zum Kart-Weltmeister. Das schaffte zuvor nur Lewis Hamilton. Bereits am ersten Spielberg-Wochenende zeigte der 20Jährige, dessen Vater mit dem Verkauf von Rentenversicherungen 150 Millionen Euro angehäuft hat, mit der schnellsten Runde und dem ersten Podiumsplatz seiner Karriere auf. Gestern wieder eine Talentprobe: Platz fünf!
Alex Albon: „Sobald ich den Rennhelm aufsetze, bin ich ein anderer Mensch“, sagt der 24-Jährige. Zwar steht der Red-Bull-Pilot im Schatten von Teamkollege Max Verstappen, doch der Thai-Brite hat die Qualität, sich durchzubeißen. Auch deshalb hält der Rennstall an ihm fest und setzt nicht auf den frei gewordenen Sebastian Vettel. Ein Beweis: Beim ersten Grand Prix in Spielberg lag er bis zum Crash mit Hamilton auf Siegkurs, gestern außerdem starker Vierter.
George Russell: Der Brite, der für Williams fährt, schickte 2017 ohne Ankündigung einen detaillierten Lebenslauf an MercedesTeamchef Toto Wolff – Russell überzeugte. Seither ist er Teil der „Stern-Familie“. In der GP3 und Formel 2 wurde er auf Anhieb Meister. In der Königsklasse fehlt ihm ein konkurrenzfähiges Auto – gestern 16.
33 Weltmeister In der 70-jährigen Geschichte der Formel 1 jubelten bisher 33 Fahrer über den WM-Titel.