Als Lohn für den Klassenerhalt gab es Bengalos und Beschimpfungen
Die Relegation für sich entschieden, nicht in die 3. Liga abgestiegen, alles bestens – richtig? Falsch! Dass Nürnberg nach dem Hinspiel-2:0 im Rückspiel in Ingolstadt schwach auftrat, erst auf den letzten Drücker mit dem 1:3 (90+6.) die Klasse hielt, sorgte bei vielen Fans für Frust beim Empfang am Vereinsgelände.
Weshalb der Nürnberger Bus am Valznerweiher auch von lauten Beschimpfungen und Bengalos empfangen wurde, die Polizei den Kickern davon abriet, spontan auszusteigen. Gröbere Zwischenfälle gab’s letztlich aber dann Gott sei Dank nicht. Zumal die „Location“auch schnell wieder gewechselt wurde, man beim Max-Morlock-Stadion mit Angestellten des Vereins das „erfolgreiche“Relegations-Drama feierte.
Zu dem Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger meinte: „Mit unserem Club in der 96. Minute den Sarg noch mal zu öffnen, herauszusteigen und die 2. Liga zu sichern, hat mich sehr bewegt.“Wie sein Gegenüber Tomas Oral. „Ich bin komplett leer, die Mannschaft ist am Arsch“, seufzte Ingolstadts Coach, um auch Schiri Dingert anzugreifen: „Für fünf Minuten Nachspielzeit gab es keinen Grund. Dann gab es erneut
Nachspielzeit, die Schlussszene war auch nicht ganz sauber. Die Schiedsrichter sind nicht mehr Herr ihrer eigenen Sinne, weil sie nur noch gelenkt werden.“Stichwort Video-Referee. Verständliche, aber nicht stichhaltige Kritik, zumal der Zweikampf vorm 1:3 korrekt war. Sei’s drum . . .
Auch Nürnberg muss trotz Klassenerhalt die verkorkste Saison aufarbeiten. Sportvorstand Palikuca verschliss etwa mit Damir Canadi und Jens Keller zwei Trainer. Club-Idol Marek Mintal, der dem ins Nachwuchsleistungszentrum zurückkehrenden Wiesinger in der Relegation half, könnte übernehmen.