STERNSTUNDE
Doppelsieg für die Mercedes-Sterne auf dem Red Bull Ring in Spielberg: Weltmeister Lewis Hamilton (vorne) gewinnt vor seinem Stallkollegen Valtteri Bottas.
Locker und entspannt zum Sieg. Weltmeister Lewis Hamilton konnte es gestern in Spielberg ruhig angehen: ungefährdeter Start-Ziel-Sieg für den Mercedes-Superstar, der in keine einzige brisante Rennsituation verwickelt war. „Ich bin wirklich sehr beeindruckt, Jungs“, lobte der Brite sein Team über
Funk. „Du bist aber auch nicht so schlecht gefahren“, lachte Teamchef Toto Wolff zurück. Alles perfekt also im „Team der Sterne“, das nach der Qualifying-Machtdemonstration von Hamilton auch im Rennen wie von einem anderen Stern agierte.
Nachdem ihm wegen Corona der Siegerpokal auf einem ferngesteuerten Wagen
„serviert“worden war und die Feierlichkeiten am Ring kurz ausfielen, strahlte Hamilton über seinen 85. Sieg in der Königsklasse, den zweiten in Spielberg nach 2016. „Es ist so ein verrücktes Jahr. Aber dass wir hier trotzdem so eine Performance raushauen, ist unglaublich. Es fühlt sich an, als hätte ich seit einer Ewigkeit nicht gewonnen“, strahlte Hamilton, der zuletzt im Dezember 2019 in Abu Dhabi das Gefühl des Sieges auskosten durfte.
Keine Vorentscheidung
Bei der weltmeisterlichen Fahrt von Hamilton war auch Teamkollege Valtteri Bottas – in der Vorwoche Sieger des GP von Österreich – staunender Zuschauer. „Steht Lewis auf der Pole und hat er so einen guten Start, ist er weg“, so der Finne, der im Kampf um Platz zwei mit Max Verstappen etwas Spannung in den GP brachte. Genauso wie der entfesselte Sergio Perez (Racing Point), der von Platz 17 auf sechs raste.
Hausherr Red Bull wurde im eigenen Revier vom Thron gestürzt. Verstappen nahm’s mit Galgenhumor. „Der Kampf um Platz zwei mit Bottas war lustig, ansonsten war’s eher langweilig. Das Podium ist gut, aber wir waren zu langsam. Es liegt viel Arbeit vor uns.“
Viel Zeit bleibt nicht: Der Tross übersiedelt bereits nach Ungarn, Sonntag steigt der nächste GP. „Mir gefällt das, von mir aus können wir jede Woche fahren“, so Hamilton, der viel Lob von Toto Wolff kassierte. Von einer Vorentscheidung will der Teamchef nicht sprechen. „Dafür sind noch zu viele Rennen.“