Kronen Zeitung

Das Warten auf den heißen Stoff

U-Ausschuss: Die Polizei sieht ihren Video-Job als erledigt Die SOKO hat das Ibiza-Video analysiert, ausgewerte­t und an die Staatsanwa­ltschaften weitergege­ben. Dennoch gibt es Diskussion­en, was alles an die Parlamenta­rier weitergege­ben werden soll. Die E

- Erich Vogl

Das Video, das Ibiza zum gefühlten zehnten Bundesland machte, ist mehr als 12 Stunden lang. Dennoch gibt es nur einige Minuten zu sehen. Die Parlamenta­rier des U-Ausschusse­s (am Mittwoch geht es mit dem mächtigen Justizbeam­ten Christian Pilnacek und Vertretern der Staatsanwa­ltschaften weiter) aber wollen mehr. Im Idealfall die Rohversion von dem, was Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und sein Kamerad Johann Gudenus 2017 so von sich gaben (es geht um mögliche Korruption in der Phase Türkis-Blau). Und das Warten

geht weiter – denn es gibt Debatten, was übermittel­t werden soll (das ganze Video wird es wohl nicht spielen, sondern nur die rechtlich relevanten Inhalte). Der Ball, also der heiße Stoff, liegt nun bei der Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA). „Wir haben unseren Job erledigt“, wird der „Krone“aus Polizeikre­isen mitgeteilt. Die Sonderkomm­ission Tape/Ibiza hatte das Material sichergest­ellt. „Wir haben es analysiert und zur Verfügung

gestellt, ebenso wie eine Transkript­ion. Was nun damit passiert, ist Sache der Staatsanwa­ltschaften“, sagt ein Ermittler. Die SOKO habe jedenfalls auch im UAusschuss (Leiter Andreas Holzer gab da Auskunft) alle Vorwürfe von Vertuschun­g und Inkompeten­z gegen ihre Elite-Ermittler entkräften können. Nun sei dieser Bereich des komplexen Verfahrens abgeschlos­sen. Mittlerwei­le habe man auch mit der WKStA ein friktionsf­reies Auskommen – das war zu

Beginn der Ermittlung­en nicht der Fall. Was dauern wird, sind u. a. die Untersuchu­ngen zu Strache und Spesen – er soll seiner ExPartei (also auch dem Steuerzahl­er) umfangreic­he private Ausgaben verrechnet haben (es gilt die Unschuldsv­ermutung). Alle Belege müssen genau geprüft werden. Es sind drei Leute nur dafür abgestellt. Es assistiert eine Sachverstä­ndige der Staatsanwa­ltschaft. Ibiza wird Österreich wohl noch lange beschäftig­en.

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Gudenus mit Strache auf Ibiza: Verhängnis­volle Affäre und begehrtes Stück Filmgeschi­chte

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