Corona-Pandemie treibt Kinder aus der Schule
Vor allem Mädchen ohne Chance auf Bildung
LONDON. Die Corona-Pandemie hat nicht nur für die Wirtschaft fatale Folgen: Die britische Kinderhilfsorganisation Save the Children analysiert, dass bis Jahresende zehn Millionen Schüler weltweit für immer vom Unterricht ausgeschlossen sein könnten.
Besonders betroffen sind Mädchen in ärmeren Ländern oder Konfliktregionen, die aufgrund der Schulschließungen und wirtschaftlichen Probleme in Kinderarbeit oder Frühehen gezwungen werden. Als Konsequenz fordert die Kinderrechtsorganisation unter anderem Regierungen und Kreditgeber auf, den ärmsten Staaten
einen Aufschub bei der Schuldentilgung zu gewähren. Den betroffenen Ländern fehlen mindestens 68 Milliarden Euro für Bildungsausgaben. Bis Ende 2021 könnte die Lücke auf 170 Milliarden Euro anwachsen. Doch die Staaten stecken momentan in einer Zwickmühle, denn das Geld, das sonst den Schülern zugute kommt, wird im
Kampf gegen das Coronavirus eingesetzt.
Eine weitere Forderung der Hilfsorganisation: Kinder müssen während der Schulschließungen Zugang zu digitalem Lernen und Schutzmöglichkeiten haben.
Vor der Pandemie sind 258 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit nicht zur Schule gegangen, heiß t es in dem Bericht. Durch die globalen Schulschließungen waren es zwischenzeitlich 1,6 Milliarden, aktuell liegt die Zahl bei etwa einer Milliarde.