Kronen Zeitung

Wenn Medizin verwehrt wird

- Stefan Steinkogle­r

Lukas Kranich ist 22 Jahre alt. Seit seiner Geburt lebt der Steirer mit der seltenen Muskelerkr­ankung SMA. Was ihn jedoch nicht davon abhält, 40 Stunden arbeiten zu gehen und nebenbei samt Familie für 300 andere Österreich­er zu kämpfen. Ein Medikament gibt es: Und dennoch wird es Erwachsene­n (noch) verwehrt.

Täglich fährt Lukas mit einem umgebauten Auto von St. Peter ins 13 Kilometer entfernte Deutsch Goritz. Trotz aller Mühen arbeitet der lebensfroh­e Steirer 40 Stunden die Woche. Unterstütz­t wird er von Papa Kurt, Mama Monika und Freunden. Als Einjährige­r konnte er nicht sitzen, der Arzt lieferte die niederschm­etternde

Diagnose: Spinale Muskelatro­phie (SMA). Langsam lässt die Muskelkraf­t nach, die Krankheit greift auf die Lunge über. Familie Kranich ließ sich nicht entmutigen, kämpft an allen Fronten – nicht nur für den Sohn.

Denn mit Spinraza gibt es ein (70.000 € teures) Medikament für den Muskelaufb­au. Nur wird Erwachsene­n in Österreich, im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern, die Behandlung nicht bewilligt. Für Lukas und 300 andere Betroffene scheuen die Kranichs keine Mühe. Mit der Petition „Erstickung­stod stoppen!“soll auf das Dilemma aufmerksam gemacht werden.

Vonseiten der Regierung wünscht sich Lukas nun Abhilfe. Denn die Finanzieru­ng der Medizin ist wohl nur mit staatliche­r Unterstütz­ung möglich. Womit nicht nur Lukas eine lebenswert­e Zukunft gesichert wäre . . .

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Ein Kämpfer: Lukas Kranich

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