Doping-Helfer: Bedingte Haft für ehemaligen Servicemann
35-Jähriger gab Wachstumshormone an Sportstars weiter
Die Doping-Razzia bei der Nordischen WM in Seefeld (T) – bekannt geworden unter dem klingenden Namen „Operation Aderlass“– ist um eine Verurteilung reicher. Ein ehemaliger Servicemann (35) gab zu, unter anderem Wachstumshormone vom deutschen Sportarzt Mark S. an mehrere Sportler weitergegeben zu haben.
„Die Person, die heute da sitzt, ist Opfer seiner Naivität und seines grenzenlosen Ehrgeizes geworden“, erklärt Staatsanwalt Dieter Albert nun im Innsbrucker Gericht. Der Angeklagte, eine ehemalige Nachwuchshoffnung im Skilanglauf und langjähriger Freund von Doping-Sünder Johannes Dürr, war in Österreich offenbar der Mittelsmann des deutschen Mediziners Mark S., der als Drahtzieher des Doping-Skandals in Seefeld gilt. Sportler wie die ExLangläufer Max Hauke, Dominik Baldauf oder Jugendfreund Dürr habe er etwa mit Wachstumshormonen des Sportarztes versorgt. „Immer wenn mich jemand um etwas gebeten hat, habe ich es gemacht“, gestand der „fanatische Hobbysportler“, der auch bei sich selbst mit Blutdoping nachhalf. Kennengelernt habe er Mark S. übrigens bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi, als ihn Dürr gebeten habe, diesen vom Flughafen abzuholen. Dass er vom Blutdoping erst später erfahren habe, glaubte ihm die Richterin nicht. Das Urteil – 12 Monate bedingte Haft und 3360 Euro Strafe – nahm er sofort an.