Lohn für Disziplin
Düsteres Frühjahr. Corona legte ab Mitte März die Sportwelt lahm. Es folgte eine Flut an Absagen, ausgesetzten Meisterschaften und ersatzlos gestrichenen Turnieren. Ein desaströser Schaden für Veranstalter, Sponsoren und Sportler, Fans vermissten das Entertainment. Wochenlange Diskussionen, ausgetüftelte Notfallpläne, Österreich punktete mit vorbildhafter Disziplin und Ideen . . .
Am 29. Mai meldeten sich die Fußballer zurück. Salzburg fertigte im Cupfinale Austria Lustenau in Klagenfurt mit 5:0 ab. Keine erwähnenswerten Zwischenfälle
im Oberhaus, nur der LASK tanzte mit unerlaubtem Teamtraining im Vorfeld aus der Reihe, stürzte nach dem CoronaSkandal ins Bodenlose ab.
Im Rahmen der Austrian Pro Series griffen die Österreicher weltweit als erste Tennisspieler in offiziellen Matches wieder zum Racket, das Sicherheitskonzept und die strengen Regeln machten sich bezahlt – kein einziges negatives Ereignis in 100 Matches.
Bei der Tennis-Exhibition in Kitzbühel wurde sogar täglich vor 500 Fans gespielt. Die Adria Tour vor vollen Tribünen von Novak Djokovic endete in einem Debakel, die Kitz-Spiele von Dominic Thiem hingegen gingen reibungslos über die Bühne, wurden mit internationalen Lobeshymnen ausgezeichnet.
Beim Formel-1-Auftakt in Spielberg rückte Österreich ins weltweite Rampenlicht.
Viele Sorgen im Vorfeld, alles unbegründet. 8000 (!) negative Tests, die CoronaRegeln wurden von Lewis Hamilton & Co. penibel eingehalten. Der Formel-1Zirkus präsentierte sich von der allerbesten Seite.
Österreichs Sport-Macher organisierten die großen Events streng, ernsthaft und durchgestylt. Der Lohn für die Disziplin? Unbezahlbare Werbung und positive Schlagzeilen. Fürs Happy End fehlen nur noch die Fans auf den Rängen.