Die Verprügelten
Rapid bleibt der beliebteste Fußballklub Österreichs. Das untermauert eine brandaktuelle, von der Bundesliga in Auftrag gegebene Studie. Laut dieser konnten die Grün-Weißen ihre Popularität in Corona-Zeiten sogar noch steigern: 39 Prozent der befragten gaben an, dass ihr Kicker-Herz vor allem für Grün-Weiß schlagen würde, bei der letzten Umfrage vor dem Lockdown waren es nur 33 gewesen.
Dieser Zuwachs liegt sicher auch am zweiten Platz in der Liga, der zweifelsohne einen Fortschritt gegenüber der Pleitensaison 2018/2019 mit dem Nichterreichen der Meistergruppe bedeutet. Ein Fortschritt, der aber nichts daran ändert, dass „Beliebtheits-Meister“Rapid in den letzten Jahren sportlich vom Thron der Nummer 1 meilenweit entfernt ist. Weil Popularität keineswegs Hand in Hand geht mit Erfolg.
Das muss auch Ferrari seit geraumer Zeit erfahren. Die Italiener sind der traditionsreichste, legendärste Rennstall der Formel 1. Der für die meisten Emotionen sorgt. Der die meisten Fans in Bann zieht. Der aber schon seit 13 Jahren, seit jenem des Kimi Räikkönen 2007, vergeblich auf einen Einzeltitel wartet. Und seit zwölf auf einen bei den Konstrukteuren. Oft wurden die Roten sportlich verprügelt in all diesen Jahren. Gestern in Silverstone konnten sie (mit viel Glück) wenigstens einen dritten Platz verzeichnen. Aber auch das ist nicht der Anspruch von Ferrari. Genauso wenig wie jener von Rapid.