Kronen Zeitung

Scharfer Protest wegen Mercosur

- DV

Brüssel will Bedenken vom Tisch wischen, Österreich kritisiert die „unzureiche­nde“Studie und antwortet mit scharfen Worten.

Im Oktober geht das umstritten­e Freihandel­sabkommen Mercosur zwischen der EU und lateinamer­ikanischen Staaten in die heiße Phase. Brüssel hat nun eine Folgenabsc­hätzung zur Nachhaltig­keit abgegeben, um die Bedenken vom Tisch zu wischen. Österreich, das klar nein zu Mercosur sagt, kritisiert die „unzureiche­nde“Studie und antwortet mit scharfen Worten.

Bis Mitternach­t hatte Österreich Zeit, eine Stellungna­hme zu dieser N ach haltigkeit­sfolgen abschätzun­g abzugeben. Die Kritik des Landwirt schafts ministeriu­ms fiel heftig aus: Die Methodik der Studie seiun zureichend, es fehlen länder spezifisch­e Analysen, vor allem im sensiblen Landwirt schafts bereich. Außerdem sei das Ergebnis wenig aussagekrä­ftig, weil veraltete Daten herangezog­en wurden. Noch dazu sei die Folgen abschätzun­g verspätet vorgelegt worden. In dieser Tonart geht es weiter.

Ministerin Elisabeth Köstinger macht einmal mehr klar, dass es einen aufrechten Vorbehalt des österreich­ischen Parlaments gegen Mercosur gibt. Auch im Regierungs­programm ist das Nein verankert. „Umwelt-, Tierschutz-, Produktion­sund Lebensmitt­elstandard­s werden bei diesem Handelsabk­ommen zu wenig beachtet. In Zeiten des Klimawande­ls können wir nur entschloss­en dagegen auftreten“, so Köstinger. Deutschlan­d will in seiner EU-Ratspräsid­entschaft das Abkommen vorantreib­en.

Die Folgenabsc­hätzung auf Basis veralteter Daten ist nicht nur höchst tendenziös, sie zeigt einmal mehr, dass man Mercosur ablehnen muss.

Landwirtsc­haftsminis­terin Elisabeth Köstinger (ÖVP)

 ??  ?? In zahlreiche­n Ländern gab es bereits Proteste gegen das umstritten­e Freihandel­sabkommen
In zahlreiche­n Ländern gab es bereits Proteste gegen das umstritten­e Freihandel­sabkommen
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria